Harley Davidson and the Marlboro Man (USA 1991)

harley-davidson-and-the-marlboro-man„It’s better to be dead and cool than alive and uncool.“ – Harley

Actionfilme sind Männerfilme. Das starke Geschlecht, frei und ungebunden, vielleicht getrieben von Rache, auf dem Weg ins Abenteuer. Das weckt Sehnsüchte, die noch profaner sind als die sie umschließenden Geschichten. „Harley Davidson and the Marlboro Man“ ist ein Streifen, der bereits im Titel grenzenlose Freiheit suggeriert. Die genannten Konzerne waren nicht an der Produktion beteiligt, in Wahrheit sogar wenig erfreut über die dreiste Einbindung ihrer legendären Marken. Gewähren ließen sie die Macher dennoch. Möglicherweise, weil ihre Produkte kommende Generationen überdauern, sich aber kaum mehr jemand dieses trivialen Machotraumes erinnert.

Mit Anleihen bei „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ erzählen Autor Don Michael Paul („Halb tot“) und Regisseur Simon Wincer („Free Willy“) von den ungebeugten Wilden, die im Kampf gegen die Mächtigen Kopf und Kragen riskieren. Harley Davidson (Mickey Rourke, „Angel Heart“) und Marlboro Man (Don Johnson, „Dead Bang“) lassen sich zu einem Überfall auf einen Geldtransporter hinreißen, als ihre Stammkneipe vom Sog des Baubooms verschluckt zu werden droht.

Doch statt Geld erbeuten sie eine neue Designerdroge, die der Bankvorsitzende Chance Wilder (Tom Sizemore, „True Romance“) über das ihm unterstellte Finanzunternehmen vertreibt. Gegen ein Lösegeld wollen sie die entwendete Ware zurückgeben, was den Tod einiger Freunde mit sich bringt. Denn Wilder denkt nicht daran die Diebe unbehelligt ziehen zu lassen und schickt ein gepanzertes Killerkommando (u.a. Daniel Baldwin, „Phoenix“) aus, um Harley und Marlboro zur Strecke zu bringen.

Sicher, die kaum ernstzunehmende Actionfarce hat ihre humorigen Momente, krankt aber an aufgesetzter Coolness und der platten Story. In lose aneinandergereihten Machoriten stellen die kauzigen Helden ihre Männlichkeit unter Beweis, ohne dass darüber eine echte Geschichte erzählt würde. Angesichts ihres unbeständigen Lebensstils bleibt das verzeihlich, zumal es die comichaftige Note des Filmes nährt. Die Dialoge hingegen erweisen sich als Manko, sind diese doch nicht nur frei von Originalität, sie nehmen auch schlicht zu viel Raum im Gesamtkontext ein. Trotz ansehnlicher Action, bemüht lässiger Darstellerleistungen und insgesamt solider Inszenierung reicht es also zu kaum mehr als einer Fußnote des Genres, die mehr sein will, als sie eigentlich ist. Unterhaltsam, aber hohl.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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