Steven Seagal ist auch in „Hard to Kill“ der personifizierte Holzschnitt. In gebotener Grobheit stapft er, geschmückt mit dem toughen Rollennamen Mason Storm, seiner Wege, verbiegt Knochen und verteilt Kugeln. Ausdruckskraft braucht es dazu nicht. Nachdem er von einigen bösen Buben, deren reges Treiben er per Videokamera dokumentieren konnte, ins Koma geballert wird, genügt ein angeklebter Rauschebart, um die Periode seiner unfreiwilligen Auszeit zu illustrieren. Gepflegt wird er dabei von seiner späteren Gattin Kelly LeBrock („L.I.S.A – Der Helle Wahnsinn“). Und deren Zuneigung kann er gut gebrauchen, wurde seine Frau bei der feigen Attacke doch eiskalt ausgelöscht.
Aber gut Ding will Weile haben, so dass dem verdienten Ordnungshüter die Pause gegönnt sei. Pünktlich jedoch erwacht er aus seinem Dornröschenschlaf, schließlich hat der Drahtzieher seiner fehlgeschlagenen Liquidierung, Amtsträger Vernon Trent (William Sadler, „Ritter der Dämonen“), in der Zwischenzeit spitz gekriegt, dass Storm mitnichten des Todes ist. Frisch (erwacht) schwingt sich der Gepeinigte zum Racheengel empor, gewinnt die angestammte Manneskraft in einer typischen 80’s-Montage zurück und zieht in den verlustreichen Kampf. Dass Seagal dabei spielt, als wäre er dem Koma nie entronnen, treibt seine Performance zumindest an den Rand rudimentärer Glaubwürdigkeit.
Auf Logik wird dabei ebenso wenig Rücksicht genommen, wie auf Verluste. Zahlreich sind die Actionsequenzen nicht, dafür aber von reichhaltiger Brutalität. Was damals als erfolgversprechender Haudrauf-Thriller die Kinosäle erhellte, ist heute kaum mehr als ein durchschnittliches B-Picture. Das unspektakuläre, nicht selten langatmige Moment verdankt der Streifen der farblosen Regie von Bruce Malmuth („Nachtfalken“). Unter ihm schleicht Seagal durch das Wachkoma eines Drehbuchs, das den Pegel des gepflegten Durchschnitts zu keiner Zeit überschreitet. Nur für eingefleischte Fans des Aikido-Experten von Interesse.
Wertung: (5 / 10)