Haraball – Sleep Tall (2013, Fysisk Format)

haraball-sleep-tallNein, ein herausragender Sänger ist an Jon Eivind nicht vorübergegangen. Aber seit wann wäre das ein Hinderungsgrund, nicht doch am Mikro Platz zu finden? Und so übt sich der HARABALL- und Ex-FAIRFUCK-Frontmann in urtümlichem Melodieverzicht und nölt sich halb gesprochene Vocals heraus, bei denen Monotonie prägender Teil des Wirkungskreises ist. „Sleep Tall“, den Debütlangspieler der Osloer, gefällig zu nennen, wäre allein wegen Eivinds Zutun bereits vermessen. Reizpunkte setzt die ungestüme Mischung aus Garagen-Punk und Thrash in bester BAD REACTION-Tradition trotzdem.

Der rotzige Sound klingt wie vom Studioboden geleckt. Wäre es nicht um die im Kollektiv geschmetterten Refrains, es gäbe recht wenig eingängige Anlaufpunkte. Aber HARABALL verfolgen ihre Linie – wie bereits auf den beiden vorangegangenen 7″, die der 15 Nummern starken Platte als Bonus anhaften – unbeirrt und scheren sich einen Dreck um Konventionen. Zwischendurch scheint mal der Rock ’n Roll durch, dann wird wieder die Thrash-Keule geschwungen (besonders bei „TBA“), so dass zumindest auf instrumentaler Ebene ein Hauch von Abwechslung durchscheint. Ein wirklich weiter Wurf ist „Sleep Tall“ damit letztlich kaum. Aber gänzlich entziehen kann man sich dem Charme dieser pampigen Nonchalance auch nicht. Man sollte es allerdings schon eine Spur dreckiger mögen.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

 

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