Grizzly Park (USA 2008)

grizzly-parkRanger Bob hat alle Hände voll zu tun. Wegen akuter Waldbrandgefahr muss er den Grizzly Park State Forest noch vor Saisonende schließen und, als sei das nicht schon genug Arbeit, eine Gruppe straffälliger Teenager beim resozialisierenden Müllsammeln betreuen. Das allein gibt reichlich Stoff für einen Film, wenn auch sicher keinen guten. Aber einen solchen hat Tom Skull mit seinem Einstand als Autor und Regisseur wohl kaum intendiert. Also mischen sich ein entflohener Serienkiller und ein hungriger Bär unters Filmvolk und sorgen für spartanischen Blutverlust und anhaltend unfreiwillige Komik.

Ganz ernst nimmt sich „Grizzly Park“ nicht. Alles andere wäre aber auch ein Affront gegen die menschliche Intelligenz. Bereits die zwangsrekrutierten Sozialdienstler ziehen alle Register heillos übertriebener Klischees, wenn vom Benzin schnüffelnden Redneck-Nazi bis zum sexgeilen aristokratischen Arroganzbolzen so viele soziale Gegensätze wie irgend möglich bedient werden. Der weibliche Anteil indes wird einfach auf körperliche Vorzüge reduziert und als aufgetakelter Geistesverzicht zur Ader gelassen. Doch lassen Bär und Blut sichtlich auf sich warten.

Stattdessen ist es am flüchtigen Mörder, den zur zusätzlichen Obacht abgestellten Staatsbeamten zu töten und seinen Platz einzunehmen. Mehr als Füllmaterial ist seine Rolle dabei nicht, schließlich knuspert ihm Meister Petz als erstes das Gesicht vom Schädel. Ein hungriger Wolf tapst auch noch durchs Unterholz, begnügt sich aber meist mit den Resten der Prankenopfer. Trotz relativer Ereignislosigkeit ist der sinnfreie Quatsch auf seine Art amüsant. Der behämmerte Mix aus Serial Killer- und Tierhorrorfilm ist mehr Schlock als Schock und damit genau so, wie man es von etwaigen Videoproduktionen gewohnt ist.

Ein paar grobe Härten winken die Erwachsenenfreigabe durch und fertig ist ein Machwerk, das weder gut gemacht noch ansehnlich gespielt ist, sondern seinen Unterhaltungswert einzig aus der steten Lächerlichkeit generiert. Glenn Morshower, der in diversen Folgen der Hitserie „24“ den Präsidentenbewacher Pierce geben durfte, versprüht als einziger einen Hauch von Souveränität, steht damit aber allein auf weiter Flur. Das Ende sorgt noch mal für einen Twist der dämlichsten Sorte, ehe Skull den Zuschauer endlich erlöst und die Ambition im Filmgeschäft hoffentlich begräbt. Von Belang ist das nur für Trash-Fans.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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