God’s Army IV – Die Offenbarung (USA 2005)

gods-army-4-die-offenbarung„Gott hat die Erde in sieben Tagen erschaffen. Heute ist der achte.“ – Satan

Der Fortsetzungsmarathon der „Miramax“-Tochter „Dimension Films“ erreicht das nächste Etappenziel. Nach „Dracula“, „Mimic“ und „Hellraiser“ folgt auch „God’s Army“ ein zweckfremdes Sequel, mit „Die Offenbarung“ bereits das dritte. Zwischen 1995 und 2000 schlüpfte Oscar-Gewinner Christopher Walken („Die durch die Hölle gehen“) in die Rolle des Erzengels Gabriel, was dem Original von „Highlander“-Autor Gregory Widen ungeachtet des Hauptdarstellers zwei mäßige Fortführungen bescherte. Teil vier hat mit der Vorgängertrilogie nur die Grundidee des Engelskriegs auf Erdengrund gemein. Im Zentrum des Films von „Maniac Cop 3“-Regisseur Joel Soisson steht das Ringen um ein mächtiges Buch, das befindlich in falschen Händen die gesamte Menschheit ins Verderben stürzen könnte.

Als Schauplatz dient nicht mehr Amerika, sondern das östliche Europa. Weil dort ein Großteil der jüngst produzierten „Dimension“-Filme entstand und eine handvoll tauglicher B-Mimen ohnehin zugegen war, treten Kari Wuhrer („Hellraiser: Deader“), Jason London („Dracula III: Legacy“) und „Pinhead“ Doug Bradley auch hier in Erscheinung. Unterstützt werden sie von John Light („Dresden“) und Sean Pertwee („Soldier“), der den Film durch sein bemerkenswertes Spiel angenehm aufwertet. Pertwee ist der Polizist Dami Simionescu, der die subversiven Eltern in Kindesalter an den Staatsapparat verpfiff. Die Folge war der Tod der Familie und die Last der Sühne auf den Schultern des Überlebenden.

Gemeinsam mit dem undurchsichtigen Interpol-Agenten John Riegert (Light) verfolgt Dami die Spur eines bestialischen Killers, der seinen Opfern das Herz aus der Brust reißt. Riegert scheint mehr zu wissen als er vorgibt, doch belässt er seinen unfreiwilligen Partner in Unwissenheit. Unterdessen wird Allison (Wuhrer) in die Entwicklungen gezogen, als sie zufällig in Besitz eines Manuskripts gerät, das sich selbständig fortsetzt und die endgültige Wahrheit über die Apokalypse enthüllt. Hinter diesem Lexikon des Propheten ist ein Dämon her, der in wechselnder Menschengestalt über Leichen geht, um sein Ziel einer autonomen Hölle verwirklicht zu sehen.

„God’s Army IV“ ist trotz seines Untertitels keine Offenbarung. Die solide Videoproduktion ist eine überflüssige, immerhin aber ansprechend besetzte und gut gespielte Fortspinnung des Konflikts der Überwesen. Der Film erzählt eine eigene Geschichte und glänzt dabei nicht durch Originalität, unterhält auf mittlerem Niveau aber durchgängig. Die Effekte, die Jason London als schemenhafte Geisterscheinung gestalten, überzeugen, gleiches gilt für die Regie von Joel Soisson. Als Second Unit Director des Originals und Schreiber dessen zweiter Fortsetzung konnte sich der vielbeschäftigte Produzent („Hellraiser: Hellseeker“) und Autor („Highlander Endgame“) mit der Materie vertraut machen. Entsprechend ist der vierte Aufguss kein unbedarfter Schnellschuss, sondern routiniert mystischer Fantasy-Horror.

Große Überraschungen hat die sich allmählich zuspitzende Handlung, die in Grundzügen an „The Hidden“ und „Fallen“ erinnert, nicht zu bieten. Die wahre Identität des Interpol-Ermittlers Riegert ist schnell erkannt, die Fehde der Engel damit auf rein höllische Kontrahenten heruntergebrochen. Das gelungene Finale schließlich stößt die Pforte zu einem weiteren Nachklapp auf, der in Form von „Die Apokalypse“ auch gleich nachgeschoben wurde. Das letzte Wort im Kampf um Erhalt oder Vernichtung der Welt ist damit noch nicht gesprochen. In Anbetracht der manierlichen Ausbeute von „Die Offenbarung“ darf man sogar ein wenig gespannt sein.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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