Krieg der Engel, die Dritte: Der in „God´s Army II“ gezeugte Nephilim (ein Hybrid aus Engel und Mensch) ist mittlerweile erwachsen geworden. In all den Jahren aber hat jener Danyael (Dave Buzzota, „Kinder des Zorns 5“) nicht ahnen können, dass in seinen Adern Engelsblut fließt. Genregetreu muss so ein sonderbarer Mischling dazu prädestiniert sein, irgendetwas Großes zu vollbringen. So natürlich auch Danyael, der – weshalb auch immer – der einzige auf Gottes grüner Erde ist, der den größenwahnsinnigen Engel Pyriel (TV-Recke Scott Cleverdon) davon abhalten kann, Gott zu stürzen und die gesamte Menschheit auszulöschen. Im Himmel nichts Neues also.
Der grimmige Engel Zophael (Vincent Spano, „Überleben!“) wird entsandt, um dem Halbblut das Herz herauszureißen. Doch bekommt dieser ausgerechnet Hilfe von Gabriel (Christopher Walken, „King of New York“), der mittlerweile zum (Gut-)Menschen degradiert wurde, aber jetzt immerhin selbst Auto fahren kann. Und so kommt es, wie bereits im unerreichten Original, in der Wüste zur entscheidenden Konfrontation der Beteiligten. Der Abschluss der ursprünglichen „God’s Army“-Trilogie – die beiden Folgeteile erzählen eine eigene, losgelöste Geschichte – wurde von Patrick Lussier („Drive Angry“) mit noch geringerem Budget realisiert als der Vorgänger.
Neu ist das alles nicht. Der Gute ist abermals auf der Flucht vor dem Bösen, der am Ende natürlich mit herausgerissenem Herzen gen Himmel schreit. Dazwischen beweist Christopher Walken wieder mal, warum er ruhigen Gewissens als einer der besten Schauspieler Hollywoods bezeichnet werden darf. Auch wenn sein Gabriel durch die Fleischwerdung eine komplette Transformation durchgemacht hat, bleibt er immer noch die interessanteste Figur im filminternen Universum. Amüsant fällt sein Abstecher in die aus Teil eins bekannte Bar aus, in der noch dieselbe eiserne Lady hinterm Tresen steht – und Gabriel in Erinnerung behalten hat. Aber das Fehlen von epischen Szenen – immerhin geht es hier um das endgültige Ende des Krieges im Himmel wie auch auf Erden – bleibt natürlich dem frugal gehaltenen Budget zuzuschreiben.
In den Vorgängern wurde zwar ebenfalls auf atemberaubende Schlachten verzichtet, aber vor allem im Original machte die Vision der Hölle mit ihren aufgespießten Engeln Eindruck. Hier müssen wir uns mit einer eher bescheidenen Computeranimation zufrieden geben, die Pyriel auf einem Berg von Menschenleibern zeigt. Für mehr hat der Finanzrahmen nicht gereicht. Ärgerlicher fällt da aber der (allzu kurze) Endkampf zwischen Danyael und Pyriel aus, der durch göttlichen Beistand entschieden wird. Natürlich sind die Wege des Herrn unergründlich. Dennoch hätte er ja bereits viel früher eingreifen können um die ganze Chose zu vereiteln. Aber dann hätten wir nicht diese, im Gesamtkonzept betrachtet, recht beflügelnde Filmreihe erleben dürfen.
Wertung: (4 / 10)