Giver – Mother Midnight (2015, Beyond Hope Records)

giver-mother-midnightMit ihrer zweiten EP „Mother Midnight“ sind GIVER dem DIY entwachsen. Nein, nicht in Sachen Sound oder Herangehensweise, sondern im Hinblick darauf, dass sie nicht in Eigenverantwortung veröffentlicht wurde. Mit Beyond Hope Records haben die Paderborner einen Partner gefunden, der ihnen hoffentlich den verdienten Aufmerksamkeitsschub bescheren wird. Denn ihr Potenzial belegen die Jungs auch mit dem Nachfolger zum bemerkenswerten Debüt „Choking On Pride“. Der vereint vier Tracks, die den modernen Hardcore stimmungsvoll kantig und doch stets mit melodischem Gespür interpretieren.

Als stattlicher Hit entpuppt sich bereits beim ersten Durchlauf „Malediction“, das an SINKING SHIPS, die DEAD HEARTS oder COMEBACK KID erinnert und mit hymnischen Chorälen und Gangshouts Eindruck hinterlässt. Die Nähe zu den Letztgenannten verdeutlicht auch „Lost My Way“, dessen Auftakt Ähnlichkeiten zum CBK-Hit „Partners in Crime“ aufweist. Das Songwriting wirkt eine Spur runder und ausgefeilter, der Sound angenehm grob. Der Opener „Tunnel Vision“ wird punkig und mit willkommenen Parallelen zu KID DYNAMITE oder SHOOK ONES nach vorn getrieben.

Doch soll all das Namedropping nicht bedeuten, dass die Jungs frei von eigenen Impulsen agieren würden. Sicher, die Zutaten sind bekannt, in ihrer eigenwilligen Verkettung jedoch weder vorhersehbar noch ausgelutscht. Ihre Vielseitigkeit wird auch vom abschließenden „Floating Life“ belegt, das sich dem Post-Hardcore nähert und von beständigen Tempo- und Richtungswechseln geprägt ist. „Mother Midnight“ ist eine starke 7″, die ein aufgewühltes Stimmungsbild schafft und den Hörer stetig in Bewegung hält. Wer es noch nicht getan hat, sollte sich den Namen GIVER unbedingt merken!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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