Giver – Choking on Pride (2013, DIY)

giver-choking-on-prideWo wären wir im Musikgeschäft ohne den kommerziellen Gegenentwurf des DIY-Ideals? Jenes ist nicht allein für Nachwuchsbands ohne Plattenvertrag Ausdruck von Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, auch namhafte Combos wie RADIOHEAD haben die Bedeutung der Eigenkontrolle längst wiederentdeckt. Für die vielen kleinen und (bislang) unentdeckten Gruppen, nicht selten aus dem Bereich des (Post-)Hardcore, aber ist die totale Unabhängigkeit Ideologie und Lebensnerv zugleich. Unter Beweis stellen das auch GIVER aus Paderborn.

Deren Debüt-EP „Choking on Pride“ ist ein Bekenntnis zum DIY und zeigt einmal mehr, dass man druckvollen Sound auch in Eigenregie bewerkstelligen kann. Geboten wird Hardcore moderner Prägung, der Parallelen zu SINKING SHIPS oder THE CARRIER aufweist. Neben melodischen Untertönen, die das standesgemäß wuchtige Grundkonstrukt abwechslungsreich auskleiden, sind es immer wieder eingestreute Kollektiv-Shouts, die das gelungene Stimmungsbild prägen. Beim abschließenden „Vibes“ mündet der Gesang gar in ein packendes Wechselbad klarer und geschriener Vocals.

Dem stimmigen Intro samt Geigen und Polit-Message folgen fünf selbstbewusste Nummern, die mit „Dead End Blues“ nach hinten raus auch verzweifelte Töne inklusive schmissiger Näherung an den Post-Hardcore zulassen. An Einflüssen und Inspirationen mangelt es GIVER also glücklicherweise nicht. So entsteht eine insgesamt vielversprechende Visitenkarte, die Wertschätzer modernen Hardcores und DIY-Puristen leichter Hand zufrieden stellen sollte.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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