Give `em Hell, Malone (USA 2009)

give-em-hell-maloneDer Name Russell Mulcahy bürgt nicht unbedingt für hochkarätigen Filmgenuss. Okay, der bekannte australische Videoclip-Regisseur (arbeitete u.a. für Duran Duran und AC/DC) drehte „Razorback“ und natürlich „Highlander“, aber auch platte Nichtigkeiten wie „Karen McCoy – Die Katze“ oder „Resurrection“. An alte Erfolge anknüpfen kann er mit „Give ‚em Hell, Malone“, einem Neo-Noir-Pulp-Thriller mit Comic-Anstrich. Darin schickt er Thomas Jane („The Punisher“) als verlotterten Privatschnüffler auf die verlustreiche Suche nach einer – zumindest für ihn – unbequemen Wahrheit.

Jener Malone ist Alkoholiker und ´Gun for Hire´, seit die Familie brutal niedergemacht wurde. Um ihn ranken sich in der Unterwelt wüste Geschichten, nach denen er seinen Opfern bei lebendigem Leib das Herz aus der Brust zu reißen pflegt. Aber die sind übertrieben, schließlich lässt er sich von der Mutter (Eileen Ryna, „Arac Attack“) im Altenheim die Kugeln aus dem zerschundenen Körper puhlen. Als ihm ein ominöser Aktenkoffer in die Hände fällt, hetzt ihm Gangsterboss Whitmore (TV-Akteur Gregory Harrison, „One Tree Hill“) seine Bluthunde auf den Hals.

Neben dem besonnenen Boulder (Ving Rhames, „The Tournament“) heften sich der geisteskranke Pyromane Matchstick (mausert sich mehr und mehr zum Vorzeige-Psychopathen: Doug Hutchison, „Punisher: War Zone“) und die zierliche Kampf-Amazone Mauler (Chris Yen) an Malones Fersen. Mit Femme Fatale Evelyn (Elsa Pataky, „Snakes on a Plane“), in deren Namen er Rache für die Ermordung ihres Bruders nimmt, wagt der Gejagte die Flucht nach vorn. Doch ist in diesem durchtriebenen Spiel um Macht und Manipulation selbstredend nichts, wie es anfänglich den Anschein hat.

Auch wenn der rabiate Auftakt – warum eigentlich durfte „Max Payne“ nicht mit solch einen lustvollen Komparsenverschleiß auftrumpfen? – anderes vermuten ließe, Action bleibt bei „Give ‚em Hell, Malone“ mit Bedacht gestreut. Der verworrenen, am Ende zudem wenig sinnigen Geschichte hätte mehr Rasanz sicher gut zu Gesicht gestanden. Die sehenswerte Umsetzung und die gelungenen Rückgriffe auf die „Schwarze Serie“ halten den Reiz des von übersteigerten Typen gesäumten Thrillers aber auch ohne endloses Blutvergießen aufrecht. Am Ende darf ein „To Be Continued…“-Verweis mit durchaus geschwellter Brust in die Zukunft weisen. Nicht überragend, aber doch moralisch degeneriert und schwarzhumorig genug, um Freunde des politisch unkorrekten Genrefilms beständig bei Laune zu halten.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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