Gangsterworld – Robotworld (USA 1997)

gangsterworld-robotworld„Welcome to Gangsterworld, where everything is real!“ – Greenstreet

Ein therapeutischer Themenpark, in dem die Menschen ihre geheimen Sehnsüchte und Gewaltfantasien ohne Konsequenzen an Kunstmenschen ausleben können. Nein, die Rede ist nicht von „Westworld“ und der von Robotern bevölkerten Delos-Vergnügungseinrichtung, sondern von der preisgünstigen B-Variante „Gangsterworld“. Die, auf DVD „Robotworld“ betitelt, bedient sich Film Noir-Klischees und lässt die futuristische Realität im Stile alter Gangsterfilme mit einer kathartischen Traumwelt kollidieren.

Programmierer Garland (Gabriel Dell Jr., „Mars“), der via Off-Erzählung durch die Handlung führt, ist für den reibungslosen technischen Betrieb in Gangsterworld verantwortlich. Am Abend eines entscheidenden Updates erschafft das Computerzentrum des Parks eigenmächtig den Cyborg Adam (Xavier Declie, „Nemesis III“), für den die wichtigste Regel, den unbedingten Schutz der menschlichen Spieler, keinen Belang mehr hat. Die ersten Toten lassen nicht lange auf sich warten.

Im aufziehenden Chaos wird Garlands Kollegin Rita (Bridget Flanery) entführt, er selbst der Manipulation bezichtigt. Das bringt den brutalen Sicherheitschef Houston (Lindsey Ginter, „S.W.A.T.“) auf den Plan, der den vermeintlichen Saboteur mit allen Mitteln unschädlich machen soll. Adam, der anfangs noch für einen auswärtigen Infiltrator der Konkurrenz (daher der Originaltitel „The Outsider“) gehalten wird, soll Garland auf Geheiß eines in der fiktiven Realität von Gangsterworld programmierten Unterweltbosses beseitigen. Doch stattdessen verbünden sich Mensch und Maschine.

Wenig originell, aber actionreich und im Detail sympathisch selbstironisch hält die TV-Produktion bei der Stange. Das übermütige Spiel der (Neben-)Darsteller – darunter David Leisure („Nowhere“) als Parkgründer Greenstreet – passt wie die Faust aufs Auge und auch die budgetgemäß billigen Effekte erhöhen den Spaß mehr als dass sie dem munteren Film schaden könnten. Ein paar nette Einfälle, gerade hinsichtlich des Umgangs mit Standarten der „Schwarzen Serie“, kann Regisseur David Bishop verbuchen – und kaschiert damit überraschend souverän, dass sein trashiger Zukunftsentwurf von „Terminator“ bis hin zu eingangs erwähntem „Westworld“ komplett zusammengeklaut ist.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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