Gabi Delgado – 1 (2014, Goldencore Records/ZYX)

gabidelgadoeinsDer Blick über den Tellerrand der eigenen musikalischen Präferenzen sorgt beizeiten für Konfusion. Was soll man zu einem Album wie „1“ sagen, mit dem Gabi Delgado sein erstes Solo-Output seit 1986 präsentiert? Bekannt wurde der Elektro- und Punk-Pionier als Sänger und Textdichter der Experimental-Künstler DAF. Seitdem hat sich zwar einiges verändert, doch setzt Delgado trotz dezent reduzierter Grundierung und deutschen Texten mit NDW-Chic weiterhin auf Clubsounds mit hohem Zappelfaktor.

Zu standesgemäß monotonen Beats geriert sich der heute 55-jährige als „Sex Kamikaze“, begehrt in „Science Fiction Liebe“ die „Space-Prinzessin“ oder bittet zum „Tanzen brutal“. Das kann man ohne schlechtes Gewissen albern finden, doch muss man Gabi Delgado zugutehalten, dass er der trashigen Retro-Attitüde konsequent – und über satte 18 Tracks – die Treue hält. Tanzbar ist das sicher, zumindest für die anvisierte Zielgruppe. Der Verfasser dieser Zeilen allerdings kann nicht sicher sagen, welche Drogen der Platte dafür beigelegt werden müssen.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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