Fright Night – Die rabenschwarze Nacht (USA 1985)

fright-night-rabenschwarze-nacht„Apparently your generation doesn’t want to see vampire killers anymore, nor vampires either. All they want to see are slashers running around in ski masks, hacking up young virgins.“ – Peter Vincent

Im Stadtgebiet werden grausam zugerichtete Leichen gefunden und ins frisch vermietete Nachbarhaus wird bei Nacht ein Sarg transportiert. Ein Zufall? Für Horrorfilmfan Charley Brewster (William Ragsdale, „The Reaping“) ist der Fall klar: Ein Vampir ist unbemerkt ins Viertel gezogen und reißt nach Sonnenuntergang menschliche Beute. Nur stößt seine Theorie auf wenig Verständnis. Selbst Freundin Amy (gab später die Marcy in „Eine schrecklich nette Familie“: Amanda Bearse) reagiert eher besorgt um seinen Geisteszustand. Der Zuschauer aber weiß es längst besser.

Als moderne Variierung des klassischen Vampir-Themas übersetzt „Fright Night“ die Mythen des Genres ins neonbunte Treiben der Achtziger. Es ist, als würden John Hughes Teenager-Außenseiter mit ihren Problemkomplexen rund um Sexualität und ermangelnde Empathie seitens der Elterngeneration ins Universum des Grafen Dracula gesogen. In Tom Hollands ironischer Horror-Mär wird dieser durch Jerry Dandrige (drehte mit Holland auch „Chucky – Die Mörderpuppe“: Chris Sarandon) vertreten, einen nachtaktiven Antiquitätenhändler, der mit menschlichem Assistenten den Schein der Normalität wahrt.

Nachdem Charley aber mit der Polizei bei ihm vorstellig geworden ist, erhält er bald Besuch vom ertappten – und dem jugendlichen Quälgeist rasch überdrüssigen – Untoten. Um sein Leben fürchtend, schließlich entsprechen die Tipps von Mitschüler `Evil´ Ed (nervig: Stephen Geoffreys, „Moon 44“) auch nicht erhöhter Ernsthaftigkeit, wendet sich der Todgeweihte an den heruntergekommenen Schauspieler Peter Vincent (herrlich überdreht: Roddy McDowell, „Planet der Affen“), der in Kino und TV erfolgreich Vampire bekämpfte. Gegen Bezahlung willigt er ein, Dandrige einem (fingierten) Test zu unterziehen.

Die nicht intendierte, selbstredend aber böse Überraschung führt Vincent und Charley letztlich doch in den gemeinsamen Kampf gegen den Vampir, der in Amy eine Geliebte aus früheren Zeiten zu erkennen glaubt. Mit den Unzulänglichkeiten seiner Figuren übertreibt es Holland zwar ein bisschen, der pointierte Kampf der furchtsamen Anti-Helden gegen das Phantom der Nacht gipfelt jedoch in ein effektgeladenes und mit starken Masken stimmungsvoll unterfüttertes Finale. Ein bewährter Klassiker – und neben Schumachers „The Lost Boys“ der grellste Teen-Horror der achtziger Jahre.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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