Es fällt schwer bei all den Emo-Hardcore-Gezüchten im Hause Victory Records den Überblick zu behalten. Vor gut eineinhalb Jahren reihten sich FOUR LETTER LIE in diesen stetig wachsenden Tross ein und legten mit „Let Your Body Take Over“ ein Debüt vor, das packte. Sofern man denn Anspruch und Ansprüche auf ein Minimum reduziert. Technisch war das Gebotene alles andere als schlecht, nur eben auch alles andere als originell. Die Erwartungen an den Nachfolger „What a Terrible Thing to Say“ köchelten entsprechend auf Sparflamme. Aber so sind zumindest Enttäuschungen weitgehend ausgeschlossen.
An der Rezeptur hat sich nichts Wesentliches geändert. Hier und da gehen die Jungs verspielter zu Werke, wobei Rock mehrheitlich den säuselnden Pop ersetzt. Die Extreme werden zugunsten einer stringenteren Melodieführung gestutzt, was tatsächlich ein homogeneres Gesamtbild schafft. In der Hauptsache aber ist da noch immer das herkömmliche Wechselspiel aus Geschrei und Gesang. Bei manchen Nummern steht der Hardcore auch instrumental im Vordergrund, ohne dass die Mündung in klare Refrains ausbleiben würde. Mit Album Nummer zwei machen FOUR LETTER LIE einen Schritt vorwärts. Aus der Masse gleich gearteter Bands können sie trotzdem nicht heraustreten.
Wertung: (6 / 10)