Forever Came Calling – What Matters Most (2014, Pure Noise Records)

forever-came-calling-what-matters-mostAuf der Split mit FAMILY THIEF präsentierten sich FOREVER CAME CALLING vor rund einem Jahr noch als poppige Indie-Combo, die sich auf solche Songs zu verlegen schien, die Emo-Hardcore-Fraktionen gern als zwischenzeitliche Ode an die weibliche Fanbasis einflechten. Doch wehe den Unwissenden! Denn mit ihrem zweiten Langspieler „What Matters Most“ entpuppen sich die Kalifornier als lupenreine Pop-Punker und werfen genug Vorwärtsdrang in die Waagschale, um der längst weichgespülten Speerspitze des kommerziell hinreichend erschöpften Genres eine lange Nase zu drehen. Zumindest anfangs.

Pure Noise Records hat ein paar solcher Combos im Programm: THE STORY SO FAR oder STATE CHAMPS etwa. Doch stehen FOREVER CAME CALLING eher THE WONDER YEARS oder KNUCKLE PUCK näher. Dass (auch) diese Platte das Zeug hat, mit dem lange allein auf Stereotypen fußenden Gute-Laune-Punk zu versöhnen, unterstreicht bereits der hypermelodische Opener „August is Home“. Dem folgen mit „Substances“ und „Defenseless“ verblüffend energetische und obendrein temporeiche Nummern mit beachtlichem Ohrwurmfaktor. Das wirkt geradewegs erfrischend unverblümt auf den Punkt gebracht.

Und da auch die Texte jenseits üblicher Juvenilenprobleme überzeugen, schrammt „What Matters Most“ in Hälfte eins nicht weit am Geheimtipp vorbei. Doch geht längst nicht jeder Track als Feuerwerk für die Ohren durch. „Transient (I Don’t Miss)“ etwa oder das bereits auf einleitend erwähnter Split verewigte „Endangered Innocence“. So geht der anfängliche Pep über die volle Distanz zwar etwas verloren, ein überdurchschnittliches Album ist „What Matters Most“ unter dem Strich trotzdem geworden. Auf diesem Qualitätslevel kann die Wiedererstarkung des Pop-Punks gern weitergehen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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