Flick (GB 2007)

flick-2007Seit „Psycho“ wissen wir es. Wenn eines jungen Mannes Mutter zugleich dessen einziger Freund ist, hat jener ein großes Problem. Von denen hat Johnny Taylor (Hugh O’Connor), genannt Flick, aber noch andere. Zwar kann der stotternde Sonderling, wie es sich in den Sechzigern gehört, gekonnt das Tanzbein schwingen, doch irgendwie finden ihn seine Mitmenschen ausnahmslos doof. Besonders Creeper (Ricci Hartnett), dessen Freundin Sally (Hayley Angel Wardle) den schüchternen Johnny sogar die Mutti schnell vergessen lässt. Ein Kuss von ihr, und er stürbe als glücklicher Mann.

Mitten auf der Tanzfläche verhauen Creeper und seine Kumpane den verliebten Außenseiter, während die Masse drumherum die gewissenlosen Schläger anfeuert. Als Johnny daraufhin sein Messer zieht, ein Blutbad anrichtet und bei der Flucht mit seiner Karre im örtlichen See landet, ist die Geschichte (leider) noch nicht vorbei. Denn 40 Jahre später wird das Wrack gefunden, mit einer erstaunlich gut erhaltenen Leiche. Offenbar hat der arme Kauz sogar den Fischen nicht behagt.

Doch welch Grauen, der Kadaver erwacht zu neuem Leben, immer noch dem Kuss seiner Angebeteten hinterher schmachtend und dabei eine Blutspur hinterlassend. Lieutenant McKenzie (Faye Dunaway), eine hartgesottene Polizistin mit mit Köpfchen, Herz und Armprothese, heftet sich an seine Spur. Auf dem deutschen Cover des schon 2007 abgedrehten Flicks (es darf geschmunzelt werden) sticht folgende Tagline ins Auge: „Zombies sind auch nur Menschen“. Da sich die nach Menschenfleisch lechzenden Leichen immer noch immenser Popularität erfreuen, wird des Öfteren alles, was nur nach Zombie anmutet, eben als Zombiefilm vermarktet.

Nicht wenige Titel erweisen sich demnach natürlich als miese Mogelpackung, zum Leidwesen aller, die tatsächlich so mutig/meschugge sind, unüberlegt einen Blick zu riskieren. „Flick“ ist solch eine Mogelpackung. Nur weil der Protagonist wieder zum Leben erwachen darf, ist er nicht automatisch ein Zombie. Besonders dann nicht, wenn er redet, Auto fährt und seine Opfer wie zu Lebzeiten via Messer ins Jenseits befördert. Hunger verspürt er dabei keinen. Aber auch ohne Zombie-Etikett ist ist der Film ein Trauerspiel. Die simple Rache- und Liebesstory wird so langweilig erzählt, dass da auch die im Comic-Stil eingebrachten Szenen nicht mehr viel retten können.

Auch die Beteiligung von Kino-Starlet Faye Dunaway für die Rolle der ermittelnden Polizistin sorgt nicht für Entlastung. Dass sie eine zu große Armprothese in die Kamera halten darf, ist so absurd, dass es fast schon an ihr Overacting in der ’84er-Socke „Supergirl“ heranreicht. Ne Freunde, man hat uns schon viel zugemutet: Rennende/schwimmende/reitende/pimpernde Zombies, pakistanische Zombies, einen triebgesteuerten Zombie, der armen Frauen sein Gehänge aufzwingt, maskierte Wrestler-Zombies, Nazi-Zombies, Dean Cain gegen Zombies, Zombies im Weltraum und noch vieles mehr. Aber was gibt es schlimmeres als einen Zombiefilm ohne Zombies? Ja, natürlich ist Uwe Bolls „House of the Dead“ eine filmische Apokalypse. Aber wenigstens eine mit – eben – Zombies. „Flick“ bleibt einfach nur armselig.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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