Fighting Beat (T 2007)

fighting-beatErfolg bringt Nachahmer und Trittbrettfahrer. In allen Bereichen, beim Film wird dies aber besonders deutlich. Vor wenigen Jahren betrat ein gewisser Tony Jaa die Weltbühne und wurde mit seinem Debütfilm „Ong Bak“ auf einen Schlag bekannt. Völlig zu Recht, denn was Jaa dort an Kampfkunst und Körperbeherrschung ohne Netz und doppelten Boden zeigte, hatte das mittlerweile überraschungsarme Genre zwingend gebraucht. Einen neuen Star, der mit seinem zweiten Film „Tom Yum Goong“ die Messlatte gleich noch mal höher hängte. „Fighting Beat“ müht sich in diesem Rahmen auf der aktuellen Muay-Thai-Welle mitzuschwimmen, erinnert aber mehr an eine Folge „Beverly Hills 90210“.

Der junge Khem (Thun Thanakorn) ist ein kleiner Draufgänger, der in der Postkartenidylle Thailands lebt und sein Geld als Tauchführer verdient. Abends dann kommt seine Leidenschaft zum Vorschein, wenn er entgeltlich am Strand die Fäuste fliegen lässt. Eine Spur ernster geht es erst zu, als die Strandbar seines Vertrauens ins Visier dubioser Geschäftsleute und Gangster gerät. Natürlich will Khem dies mit seinen Freunden verhindern und steht später dem Mann gegenüber, der vor Jahren seinen Vater ermordete.

Am auffälligsten ist „Fighting Beat“ in der Darstellung nett anzuschauender Naturkulissen, ein Werbevideo für den Urlaubsstandort Thailand könnte die Pracht des Landes nicht besser einfangen. In kräftige Farben gehüllt kommt schnell eine entsprechend beschwingte Stimmung auf, die von den Darstellern auf dem Niveau einer drittklassigen TV-Serie jedoch schnell getrübt wird. Spätestens aber dann, wenn die Protagonisten in den sprichwörtlichen Ring steigen. Die Defizite werden schnell deutlich, denn wirklich kämpfen kann hier keiner. Die Kampfszenen wirken ungelenk, mit richtigen Kampfsportlern hat man es hier allzu offensichtlich nicht zu tun, da musste im Vorfeld ein Crash-Kurs Muay-Thai reichen. Zwar mühen sich die Macher durch technisches Brimborium die Kämpfe halbwegs erträglich zu gestalten, aber jede Pausenhofkeilerei hat mehr Elan zu bieten.

Zum Glück ist der Film jedoch nach nicht einmal 80 Minuten zu Ende, sofern man nicht vorher den Stecker gezogen hat. Oberflächliche Charaktere, die einfach nichts zu sagen haben, und eine nicht vorhandene Story runden den grundsätzlich schlechten Eindruck ab. Wer auf satte Farben und Strandflair á la „The Beach“ steht, kann hier vielleicht halbwegs über die Runden kommen, aber mit einem Kampfsportfilm hat „Fighting Beat“ einfach mal gar nichts zu tun.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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