Fastloud – Dive in a Life (2020, Picnic Records/Eating Shit Records)

Der Melocore ist wie eine Zeitkapsel. Er steckt voller Erinnerungen; ans Heranwachsen und die damit verbundenen individuellen Träume und Sehnsüchte. Mit zunehmendem Alter – sowohl bei Bands als auch dem Stammpublikum – hilft der verspielte Punk dabei, die daran gekoppelten Emotionen zu konservieren. Dass diese wohligen Reminiszenzen an die Vergangenheit nicht allein den alten Genre-Recken und ihren musikalischen Klassikern vorbehalten bleiben, veranschaulichen FASTLOUD aus Barcelona. Deren zweites Album „Dive in a Life“ zollt dem Fat-Wreck- und Epitaph-Sound der mittleren Neunziger auf eine Weise Tribut, die dem Vierer in besagter Ära zweifelsfrei stattliche Bekanntheit beschert hätte.

Heute genügen Urheber und Platte für nostalgische Klänge mit schickem Melodienreichtum und ansprechender Fokussierung auf das Wesentliche: Kurzweil, Tempo und Singalongs. Entsprechend hoch ist die Dichte sympathischer, auf Anhieb zündender Hits wie „The 4th Wall“, „Maybe Together“, „Strangers“, „Shame“, „Struggling For What’s Right“ oder „Let’s Drink Again“ – womit bereits mehr als die Hälfte der enthaltenen zehn Tracks namentlich genannt wäre. Ohne den deutlichen Akzent der Singstimme könnte das Gespann leicht die Illusion aufrechterhalten, demselben kalifornischen Grund wie NOFX, NO USE FOR A NAME oder LAGWAGON zu entstammen. So bleibt „Dive in a Life“ eine gelungene Hommage an die Hochphase des Melocores – und scheint wie geschaffen, schwelgerische Erinnerungen an unschuldigere Zeiten zu untermalen. Danke dafür!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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