Fallbrawl – Darkness (2019, Beatdown Hardwear)

Noch tosender, noch abgründiger, noch düsterer. Das sind FALLBRAWL auf Album Nummer vier. Dessen programmatischer Titel: „Darkness“. Auf dem begibt sich das Ruhrpott-Konglomerat über zehn brachial geschmetterte Tracks neuerlich dahin, wo es weh tut. Geschont wird hier nichts und niemand. Nicht die Instrumente. Nicht der Zuhörer. Das äußert sich in einem wutschnaubenden Cocktail aus Beatdown-Hardcore und Death-Metal, der unter seiner unbarmherzigen Oberfläche jedoch überraschendes Gespür für abwechslungsreiche Strukturen offenbart.

Dass dies prägende Attribut schnell überhört werden kann, liegt vorrangig an den kalkuliert kompromisslosen und effektiv unerbittlichen, im Gegenzug (trotz wiederum eingestreuter deutscher Vocals) aber wenig vielseitigen Growl-Shouts von Front-Plärrer Andree Krupski. Doch nicht allein die Gast-Stimmen von Dennis Diehl (ANY GIVEN DAY), Florian Waltemathe (BROKEN HUMANITY), Richard Matthews (LIONHEART) sowie dem auch als Produzent fungierenden David Beule (Ex-VITJA) sorgen für stimmungsvolle Kontraste, sondern auch die ausgereift metallisch-melodischen Farbtupfer.

Einen Track wie das partiell rockige „My World Burns“ hätte man FALLBRAWL in der Vergangenheit kaum zugetraut. Umso höher ist ihnen anzurechnen, dass sie die Erwartung stumpfer In-die-Fresse-Klopper zwischen altschulischem Todesblei („Snakes“), schnörkellos ballernder Dampframme („Live or Survive “) und vergleichsweise zugänglichem Niederschlag („Pressure“) so leidenschaftlich wie gekonnt entkräften. Zu meckern gibt es bei „Darkness“ in Summe also nichts. Zu entdecken dafür einiges. Davor muss man, nicht allein in diesem musikalischen Metier, einfach mal anerkennend den metaphorischen Hut ziehen.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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