Es gibt Bands, die verleiten ihr Publikum zu Kampfsporteinlagen, dass selbst Jackie Chan auf seine alten Tage schwindelig würde. Dieser viel diskutierte Tough-Guy-Hardcore findet seine Entsprechung auch bei FALLBRAWL. Nur stammen die nicht aus New York, sondern dem Ruhrgebiet. Mit einem Songtitel wie „Kickbox Metal“ geben sie die Richtung trotzdem adäquat vor – und präsentieren mit der „Brotherhood“-EP einen wutschäumenden Hassbatzen, der nichts als verbrannte Erde hinterlässt. Naja, wenn die Roundhouse-Kicker nicht aufpassen, vielleicht noch ein paar unfreiwillig verbeulte Visagen.
Geschmettert wird in deutscher und englischer Sprache. Wenn es bei „Born to Win“ kurz vor Ende heißt „Wir geben Gas, alles scheißegal, zu brutal, Ruhrpott asozial“, dann sollte jeder wissen, woran er/sie ist. Der tief gestimmte Metal-Hardcore verbleibt im mittleren Tempobereich, was den unerbittlichen Dampfwalzencharakter noch unterschreibt. Dazu setzt es kraftstrotzende Shouts und heftige Growls, die von so weit unten kommen, dass sich beim Frontmann eigentlich die Fußnägel einrollen müssten. Ob man das in seiner konsequent nihilistischen Ader nun wirklich braucht, sei an dieser Stelle wertfrei in den Raum geworfen. Fest jedoch steht, dass FALLBRAWL mega-angepissten Kickbox-Core ohne technische Schnörkel bieten. Wer’s ruppig braucht, sollte hier also bestens bedient werden.
Wertung: (6 / 10)