Auch Darstellernamen sind nur Schall und Rauch. Trotzdem entscheiden sie, respektive die Popularität des jeweiligen Schauspielers, über Publikumsneugier und (finanziellen) Erfolg. Im Segment minderer Budgets ist das kaum anders. Wenn die Stars der zweiten bis achten Reihe auch eher netter Zusatz der beliebig variierten Genreplots sind. Beim ambitionierten Sci-Fi-Thriller „Eyeborgs“ sind es TV-„Highlander“ Adrian Paul und „Machete“-Mime Danny Trejo, die den an Michael Crichtons „Runaway“ erinnernden Zukunftsentwurf durch ihre Präsenz prägen sollen.
Im nahen Übermorgen ist Amerika staatlicher Überwachung unterworfen. Die Bedrohung des internationalen Terrorismus hat die Implementierung eines hochtechnisierten Sicherheitsnetzwerkes mit flächendeckender Observation durch fest installierte und mobile Kameras legitimiert. Die beweglichen Überwachungseinheiten, Eyeborgs genannt, gibt es in verschiedener Form und Größe. Sie helfen der nationalen Sicherheitsbehörde bei der Überführung von Kriminellen. Privatsphäre ist zur Illusion geworden. Als der Staatsschützer ´Gunner´ Reynolds (Paul) einen Mörder stellt, der versuchte auch den jungen Rockmusiker Jarett (Luke Eberl, „Letters From Iwo Jima“) zu töten, beginnt er am System zu zweifeln.
Besondere Brisanz erhält der Fall durch Jaretts Verwandtschaft zum amtierenden Präsidenten. Der höchste Mann im Staat will den Überwachungsapparat der Kontrolle eines autonomen Computernetzwerkes unterstellen. Wie gut das funktioniert, zeigte bereits der Klassiker „Terminator“, bei dem sich Regisseur, Co-Autor und Produzent Richard Clabaugh („Python“) zunehmend bedient. Neben Reynolds stößt auch Journalistin Barbara (Megan Blake, „Killer Kobra“) auf Hinweise, die Eyeborgs könnten den Menschen eine manipulierte Realität vorgaukeln und Stück für Stück die Kontrolle übernehmen. Dabei spielt der Plot in seinen Grundzügen durchaus gekonnt mit Terror-Hysterie, Medienmacht und vermeintlicher Sicherheit des Überwachungsstaates.
Aber „Eyeborgs“ bleibt ein B-Film mit der Verpflichtung zu Schauwerten. Die Computereffekte sind weitgehend solide und die durch subjektive Kamerawinkel suggerierte Dauerbeobachtung trägt einer grundlegenden Spannung zu, die sich bis zur (erwartbar) bösen Auflösung im Action-Taumel hält. Darstellerisch allerdings hat der Film wenig zu bieten. Paul agiert souverän, aber vor allem Eberl bleibt ungeachtet der bunten Haarpracht blass. Auch wirken die Figuren klischeehaft und nicht selten überflüssig, was vor allem für Trejos überschaubaren Gastauftritt gilt. Die Geschichte bleibt letztlich hinter ihren Möglichkeiten zurück – und verlässt sich mehr auf Konventionen denn eigenwillig dystopische Auskleidung.
Wertung: (4 / 10)