Escape Plan (USA 2013)

escape-plan„This can go two ways. You let me go, and I’ll pretend this never happened. If you don’t, I’ll burn this fucking place to the ground on my way out.“ – Zielstrebig: Breslin

Im Kino hat die Generation 50+ bisweilen ernste Probleme, sich gegen die jungen Kollegen zu behaupten. Arthouse-Filme mögen noch ausreichend reizvolle Rollen für die alte Garde bereithalten, aber das Action-Genre? Erstaunlicherweise gibt es gerade dort erhöhte Nachfrage nach den markigen Recken von gestern. Die Gründe dafür sind simpel. Denn die Zahl derer, denen die Fußstapfen der überlebensgroßen Helden der 80er nicht zu groß erscheinen, ist verblüffend gering. Und weil insbesondere Sylvester Stallone diese Lücke mit „Rocky Balboa“, „John Rambo“ und der Retro-Sause „The Expendables“ zu schließen verstand, ist die endgültige Abschiebung aufs Altenteil auf unbestimmte Zeit vertagt.

In Mikael Håfströms („Zimmer 1408“) Knast-Thriller „Escape Plan“ paktiert Stallone mit dem alten Rivalen Arnold Schwarzenegger („Terminator“), den es nach dem Ende der politischen Karriere zurück ins Filmgeschäft treibt. Darüber, ob die Namen der faltigen Ballermänner noch über ausreichend Gewicht verfügen, braucht nicht lange diskutiert werden. Denn mit Souveränität und noch immer gestählten Muckis sorgen die beiden für ansprechenden Rabatz fernab gesteigerter Sinnhaftigkeit. Mit prominentem Nebencast und ordentlichem Actionanteil werden so routiniert Zeit und Bösewichter totgeschlagen. Wer will sich da noch über das nach hinten raus papierflache Skript beschweren?

Stallone ist Ray Breslin, der als Ausbruchs-Spezialist Gefängnisse auf ihre Sicherheit überprüft. Jedoch nicht von außen, sondern als Undercover-Sträfling von innen. Sein jüngster Job führt ihn in einen streng geheimen und privat betriebenen Hochsicherheitsknast, in dem Hobbes („Person of Interest“-Star Jim Caviezel) ein strenges Regiment führt. Schnell muss Ray feststellen, dass er hintergangen wurde und im Auffanglager für Schwerverbrecher entsorgt werden soll. Also tut er, was er am besten kann: observieren und Schwachstellen im Sicherheitssystem aufdecken. Einen Komplizen findet er in Emil Rottmayer (Schwarzenegger), aus dem Hobbes den Aufenthaltsort eines gesuchten Verbrechers herauspressen will.

Da sich das illegale Gefängnis jedoch auf einem Schiff befindet, wird der gemeinsame Ausbruch zur echten Bewährungsprobe. Moderat spannend ist der Streifen so lange, wie der Fokus auf dem scheinbar unmöglichen Fluchtplan liegt. Gegen Ende ergeht sich Håfström allerdings in überkonstruierte Wendungen und eine wüste Ballerorgie, bei der die schwarz maskierten Wärterhorden nur treffen dürfen, was nicht Stallone und Schwarzenegger heißt. Die Randakteure sind mit Sam Neill („Jurassic Park“), Curtis „50 Cent“ Jackson („Kurzer Prozess“), Vincent D’Onofrio („Fire with Fire“) und Vinnie Jones („Die Todeskandidaten“) gut bestückt. Mehr als Klischeeabbilder und Stichwortgeber bleiben diese aber nicht. Gefällig bleibt das punktiert ironische Stelldichein der Action-Klassiker dennoch. Von Verrentungszwang kann bei diesen Herren jedenfalls keine Rede sein.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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