Live-Alben können Sinn stiften. Wie „Live á Fip“, eine Doppel-CD, auf der der gebürtige New Yorker Eric Bibb imposant durch die Bandbreite seines Schaffens flaniert. Die erste Scheibe bildet einen Auftritt des 1951 geborenen Blues-Musikers vom Dezember 2008 ab, die zweite, wesentlich knapper gehaltene, bietet Auszüge eines Konzerts vom März des selben Jahres. Beide Performances fanden in Paris statt, visuelle Impressionen vermittelt der zusätzliche Videoteil. Als Ergänzung bereitet auch dieser helle Freude, ist es doch ein echtes Vergnügen, Bibb und Kollegen bei der „Arbeit“ zu beobachten.
Die Klangqualität ist brillant, die Aufnahmen derart plastisch abgemischt, als stünde der in London lebende Singer/Songwriter im eigenen Wohnzimmer. Frenetischer Applaus inklusive. Unterstützt von Fachkräften wie dem schwedischen Gitarristen Staffan Astner, der bereits mit Ray Charles zusammen spielte, wandert Bibb vom auch mal Country-beeinflussten Blues hin zu rockigeren Stücken und transportiert die traditionelle Melange aus Melancholie und Lebensfreude zudem perfekt über seine Stimme. „Live á Fip“ ist ein wahrer Ohrenschmaus und wird der Liebe des Künstlers zur Musik auch über die hochwertige Aufmachung des Doppel-Albums gerecht.
Wertung: (9 / 10)