Erasure – Tomorrow’s World (2011, Mute/Rough Trade)

Auf den Lorbeeren der Vergangenheit haben sich ERASURE nie ausgeruht. Das britische Duo hat seit seiner Gründung in den mittleren Achtzigern 14 Studioalben veröffentlicht und wird auch nicht auf deren letztem „Tomorrow’s World“ müde, die Fahne des klassischen Dance-Pop in die Höhe zu recken. Allerdings ist Vergangenheit das entscheidende Wort. Denn Vince Clark und Andy Bell holen trotz moderner Spielarten vorrangig zum Selbstzitat aus. Eingängig und ansprechend ist das problemlos, aber neben der generellen Solidität erstrahlt die Scheibe vorrangig in wohliger Routine.

Produziert wurde „Tomorrow’s World“ vom britischen Künstler Frankmusic, der unter anderem durch Remixe für Lady Gaga und die PET SHOP BOYS auffiel. Vielleicht ist es auch ihm zu verdanken, dass manche Tracks durch Rhythmus-Brüche ein wenig aus der Spur geraten (u. a. „Fill Us With“). Auch wirken die beizeiten aufkommenden Beats etwas anbiedernd. In der Hauptsache aber fahren ERASURE nicht aus der eigenen Haut und bieten, wie gewohnt getragen von Bells einschmeichelnd säuselnder Stimme, Synthie- und Elektro-Pop mit hymnischen Zwischentönen und ausgeprägtem Traditionsbewusstsein (hervorzuheben ist sicher „You’ve Got to Save Me Right Now“). Für Fans also eine sichere Bank. Der Aufbruch in eine Welt von morgen ist es für die Routiniers allerdings nicht geworden.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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