Ensign – Love the Music, Hate the Kids (2003, Blackout/Join the Team Player)

Tribut- und Coveralben mögen ihren ganz eigentümlichen Reiz aufweisen, doch erscheint jenes Segment der künstlerischen Offenbarung oftmals vollkommen überflüssig. Mit „Love the Music, Hate the Kids“, ENSIGNs Beitrag zum mitunter leidigen Thema, verhält es sich wider Erwarten jedoch ein wenig anders, zollt das der alten Schule treu ergebene Ostküstenhardcorekonglomerat auf angenehm unterproduzierter Wegesrichtung doch ihren ganz persönlichen Helden Tribut. Dabei schmückt sich das Booklet nicht nur mit kurzen Anekdoten zu jedem erwählten Song, sondern auch mit einem fast entschuldigenden Statement zur Entstehungsgeschichte des 20 Tracks umfassenden Albums.

In typischer ENSIGN-Manier erfolgt schließlich die liebevolle Verbeugung vor mehr oder weniger namhaften Wegbereitern, Freunden und Inspiratoren, darunter die DECENDENTS, SICK OF IT ALL, BAD BRAINS, DWARVES, DAG NASTY, DISCHARGE, MISFITS, KILLING TIME, HÜSKER DÜ, CHRIST ON A CRUTCH, INSTED, ARTICLES OF FAITH, NEGATIVE APPROACH, INSIDE OUT, UNDERDOG, VERBAL ASSAULT, INFEST, REPLACEMENTS und BAD RELIGION. Als Gastorgan für VERBAL ASSAULTs „Trial“ konnte übrigens AVAIL-Frontmann Tim Barry gewonnen werden, während bei KILLING TIMEs „Telltale“ gar deren eigener Gitarrist Carl Porcaro unterstützend in die Saiten greift. „Love the Music, Hate the Kids“ bietet einen facettenreichen und kurzweiligen Einblick in das vielarmige Spektrum von Hardcore und Punk-Rock, abwechslungsreich und durchweg unterhaltsam. Diese überraschend starke und persönliche Zusammenstellung von kleinen und großen Klassikern der jeweiligen Genres, ist demnach nicht nur Freunden von ENSIGN nahezulegen, sondern bietet überdies eine Art Schnupperstunde für beflissene Neueinsteiger jüngeren Semesters.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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