Manche Bands brauchen nicht einmal Grund zum Feiern, um bei etwaigen Sonderveröffentlichungen in Erinnerungen zu schwelgen. Ob B-Seiten- oder Raritätenkompilation, Live-Album oder DVD-Dokumentation, erlaubt ist was würdig erscheint und die treue Anhängerschaft dazu animiert die Brieftasche zu öffnen. Mit „Remembrance (The Early Days)“ präsentieren auch die deutschen Modern-Metaller von EMERGENCY GATE ein Präsent für beinharte Fans.
Darauf verewigt sind, der Titel nimmt es vorweg, Tracks aus der (eigenen) Gründerzeit. Die haben zweifelsfrei Qualität (siehe „Flawless Victory“ oder „Searching for an Angel“) und bewegen sich überzeugend zwischen melodiebetontem Metal und Rock härterer Gangart, nehmen in balladesker Ausbreitung aber (zu) häufig das Tempo raus. Der Sound ist naturgemäß noch ein Stück von der fein abgestimmten Kelle späterer Tage entfernt, unterstreicht aber bereits in der Frühzeit den Anspruch an die eigene Klanggüte. Neben den sechs alten Stücken wird die EP durch eine Cover- sowie zwei Liveversionen („Dark Side of the Sun“ und „Gold &Glass“) in schmissiger Klangqualität abgerundet.
Ein paar Worte mehr beansprucht dabei erwähntes Cover, greift jenes doch den Euro-Trash-Hit „What is Love“ auf – und präsentiert am Mikro keinen geringeren als dessen originären Interpreten HADDAWAY. Mit ausgiebigem Synthie-Einsatz und Hintergrundgekeife bleibt der Trash-Gehalt gewahrt und sollte jede Headbanger-Party bereichern. Ob es „Remembrance (The Early Days)“ in dieser Form jedoch wirklich gebraucht hätte, bleibt dahingestellt. Aber wer wären wir, EMERGENCY GATE den Drang abspenstig machen zu wollen, ihre unveröffentlichten Frühwerke an den Mann zu bringen? HADDAWAY zumindest wird es ihnen danken.
Wertung: (6 / 10)