Das US-Label Eyeball Records steht für die Bewahrung des klassischen Indie-Pop. E FOR EXPLOSION sind darum gut in ihren Reihen aufgehoben. Wenn die Band aus Kentucky auch dem überdurchschnittlichen Standard der Plattenschmiede hinterherläuft. Als Referenz genügen JIMMY EAT WORLD. Bei denen geht es verspielt zu, gern auch rockig, dazu mit stetem Kratzen am Edelkitsch. Die ebenfalls gefälligen, allerdings weit weniger einnehmenden Nachahmer beschränken sich auf besungene Postkartenpanoramen und Herzschmerz nach allzu bewährtem Muster.
Der Überzuckerung im Sinne der x-ten weichgespülten Emo-Kapelle kommen sie zwar zuvor, der pathetische Griff zum Taschentuch aber wirkt auf der Debütscheibe „Reinventing the Heartbeat“ etwas überstrapaziert. Musikalisch gibt es nichts zu meckern, Melodien und Refrains haben die Jungs fest im Griff und auch die vielleicht etwas zu glatte Produktion lässt keinen Anlass zur Verstimmung aufkommen. Dabei fehlt aber der letzte Funken Begeisterungsfähigkeit, der vom soliden Liebesleid zum Ohrwurmcharakter aufsteigt, der aus der Seele spricht, ohne gleich den Herzschlag neu erfinden zu wollen.
Wertung: 
(6 / 10)