Man kann es gar nicht oft genug betonen: Namen sind nur Schall und Rauch. Wie sangen UNDECLINABLE AMBUSCADE noch zu Hochzeiten des Melo-Core in „Since 92“ – „What is in a name? Call Billy, Jane! He’s still the same“. Etwaige Diskussionen darüber, ob ein Bandname wie DRUNK MOTORCYCLE BOY nun einem genialen Geistesblitz gleichkommt oder eher zu müdem Lächeln animiert, dürfen vor diesem Hintergrund getrost ausgespart bleiben. Denn was zählt ist immer noch die Musik. Und die verfügt bei den vier Herren aus Bremen und Hamburg über eine Menge Herzblut. Davon überzeugen kann man sich auf der selbstbetitelten, nur auf Vinyl und digital veröffentlichten 12″.
Die bietet sieben Songs zwischen kernigem Rock, Indie und Punk, bei der die selbst auferlegte Anlehnung an HÜSKER DÜ durchaus passend erscheint. Doch auch Combos wie SMALL BROWN BIKE oder SAMIAM schießen bisweilen durch den Kopf. Stilistisch ist das eine so sichere wie zeitlose Bank, die hier durch wuchtige Gitarrenwände und souveränes melodisches Gespür (sowie eine finale Akustik-Ballade) Ausdruck erhält. Obendrauf gibt’s überraschend klaren Gesang, der auch die melancholischen Töne sicher auslotet. Die ganz großen Hits haben DRUNK MOTORCYCLE BOY zwar nicht im Gepäck, doch entfalten Nummern wie „Break“ oder „Black“ ihre Wirkung trotzdem bis weit über den Ausklang der Scheibe hinaus. Ein erdiges und insgesamt überaus empfehlenswertes Stück handgemachter Musik.
Wertung: (7 / 10)