Dracula Untold (USA 2014)

dracula-untold„Men don’t fear swords. They fear monsters.“ – Furchtlos: Vlad

Die Filmhistorie ist voll von Geschichten um den Vampirfürsten Dracula. Dass die Legende auf den Karpartenkrieger Vlad Drăculea, genannt „Der Pfähler“, zurückgeht, der im 15. Jahrhundert gegen die Türken kämpfte, greifen nur die wenigsten Verfilmungen der durch ihn inspirierten Schauergeschichte von Bram Stoker auf. Das Fantasy-Spektakel „Dracula Untold“ widmet sich dem Menschen, aus dem der klassischste aller Blutsauger hervorgehen soll. Eine an sich reizvolle Idee, deren Umsetzung jedoch nur aufwendige Blockbuster-Unterhaltung nach Schema F begünstigt.

Als Kind wurde Herrschersohn Vlad, verkörpert von „Der Hobbit“-Co-Star Luke Evans, vom türkischen Sultan zum gefürchteten Krieger ausgebildet. Nach Jahren des Kampfes und der Ermordung Tausender kehrt er in die Transsilvanische Heimat zurück und erweist sich als gerechter und gütiger Regent. Das ändert sich, als Sultan Mehmet (Dominic Cooper, „Abraham Lincoln Vampirjäger“) zwecks Stärkung seiner Armee die Übergabe von 1.000 Knaben fordert – darunter Vlads eigener Sohn. Doch beschwört der osmanische Herrscher damit lediglich den Widerstand des stolzen Gegenübers herauf.

Um der anrückenden Übermacht zu trotzen, erbittet Vlad ausgerechnet die Hilfe eines mächtigen Vampirs (Charles Dance, „Game of Thrones“), der in einer entlegenen Berghöhle Knochen zermalmt. Tatsächlich lässt das Monster den Bedürftigen von seinem Blut trinken und verleiht ihm so übernatürliche Kräfte. Mit denen entscheidet Vlad die erste Schlacht gegen die türkischen Invasoren im Alleingang. Doch die Rettung von Reich, Volk und Familie fordert einen hohen Preis. Denn um seine Menschlichkeit zu bewahren, muss er dem unstillbaren Durst nach menschlichem Blut drei Tage widerstehen.

Das jugendfreie Schlachtengetümmel in teils düsterer, meist jedoch polierter Optik kann trotz unbestreitbarer Schauwerte – allen voran die über die türkischen Truppen gebrachten Fledermausschwärme – nur bedingt fesseln. Langfilmdebütant Gary Shore handelt die Geschichte überhastet ab und lässt es seiner oberflächlichen Heldenmär an Ideen mangeln, die über handelsübliche Fantasy-Großproduktionen hinausreichen. Die Figuren bleiben eindimensional, im Dienste des dramatischen Schlussdrittels erhält lediglich Sarah Gadon („Cosmopolis“) als Vlads Gemahlin Mirena größere Bedeutung. In seiner passablen Flachheit erinnert der actionbetonte Streifen ans „Underworld“-Prequel „Aufstand der Lykaner“. Zumindest anspruchslosem Zeitvertreib ist damit Genüge getan.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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