Man muss ja nicht alles immer so furchtbar ernst nehmen. Vor allem nicht die Musik, die ja Spaß bereiten soll. Wobei Spaß bei den verschiedenen Spielarten des Extrem-Metal als überaus relativ zu erachten ist. Er fügt sich einfach nicht in die stilprägende Unerbittlich- und Abgründigkeit. Obwohl man auch dies, wie die auf Long Island ansässige Deathcore-Formation DR. ACULA beweist, komplett gegenläufig auffassen kann. Denn nicht allein der Bandname kündet von einem eher augenzwinkernden Selbstverständnis, auch die Texte ihrer Songs haben mit der gepriesenen Düsternis der meist bierernsten Kollegen wenig gemein. Trotz dieser durchaus erfrischenden Herangehensweise kann „Slander“, das jüngste Werk der auf Victory Records adäquat angesiedelten Kapelle, aber nur bedingt überzeugen.
Denn die fette Produktion, die technische Souveränität und das redliche Ringen um Abwechslung können nicht über die hundsgewöhnliche Aneinanderreihung vorhersehbarer Grooves und Breakdowns hinwegtäuschen, die den mit wenig erheiternden Filmschnipseln unterlegten Death-Metal-Hardcore über weite Strecken prägt. Aus dem mittleren Tempobereich dieser mit betont ironischen Brüchen versehenen Standard-Scheibe stechen mit dem geschwind rockenden „Cocaine Avalanche“ oder dem finalen „The Big Sleep“ einfach zu wenige Nummern wirklich hervor, um dem selbst auferlegten Party-Pulk die verheißene Zeit seines Lebens zu bescheren. Ihre Momente haben DR. ACULA unbestritten, nur stinkt die angedichtete Riesenfete drumherum doch mehr nach Marketingkalkül als grundlegendem Spaßpotenzial.
Wertung: (5 / 10)