Man soll ja bekanntlich auf dem Gipfel seines Schaffens den Hut von der Garderobe ziehen und Abschied nehmen. Am aktuellen Beispiel von DOWNSET, den eigentlichen Urhebern des illustren künstlerischen Cocktails aus Rap, Hardcore, Punk, Metal und gesellschaftskritischen Kontexten, zeigt sich dieser Tage mehr denn je, dass auch dieses Quartett besser nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Do We Speak A Dead Language?“ den Rücktritt verkündet hätte.
Denn der vier Jahre nach ihrem Epitaph-Intermezzo „Check Your People“ gestemmte Nachfolger „Universal“ mutet in seinem rüstigen Aufbegehren in etwa so abgegriffen an wie die Suppenschüsseln in der Armenküche der Heilsarmee. Von einem ähnlichen Schicksal gebeutelt wie ihre Kollegen von BIOHAZARD, lockt das ewig gleiche Konzept, das einen Anfang der Neunziger noch quietschvergnügt im Kreise grinsen ließ, heute aber kaum mehr jemanden hinterm Kachelofen der Mietskaserne hervorluken lässt.
Die monoton wiederhallenden Sprach- und Sangesflicken wirken bereits frühzeitig abgegriffen, während auf musikalischem Sektor erwartungsgemäß die gleiche Keule wie vor 10 Jahren geschwungen wird. So trauern DOWNSET auf Langspieler Nummer vier spürbar alten Erfolgen hinterher und präsentieren statt konsequentem Streben nach Weiterentwicklung einzig Hardcore-Rap aus der Mottenkiste, klischeebeladen und antiquiert. Plattitüden statt Attitüden führen DOWNSET höchstens an die Knabberbank des Abschiebeheims, nicht aber zurück in die Herzen ihrer Fans.
Wertung: (4 / 10)