Nach knapp zehnjähriger Leinwandpause prügelten sich Bud spencer und Terence Hill 1994 deutlich gealtert wieder durch den Wilden Westen. In Musikerkreisen würde man wohl von einer „Reunion“ sprechen – und sich wohl auch dort mit größerer Skepsis nähern. Dabei beginnt alles wie gewohnt. Die Brüder Travis (Hill) und Moses (Spencer) treffen sich kurz vor Weihnachten für beide unerwartet bei ihrer Mutter. Kopfgeldjäger Moses freut sich nicht unbedingt über die Einladung, da es seine Mutter war, die ihn einst wegen Pferdediebstahls angezeigt hatte. Noch verdrießlicher wird er, als er über die Gegenwart seines Bruders und dem offenbarten Plan ihrer Mutter erfährt.
Die beiden sollen zusammen den Verbrecher Sam Stone stellen, den Travis kurz vorher noch vom Galgen befreit hat, um das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld zu kassieren. Also machen sich die beiden auf die Jagd. Nur wendet die sich für beide zum Schlechten, als sie selbst ins Visier windiger Gesetzeshüter geraten. Unterdessen erfährt Sam Stone, dass Travis‘ und Moses‘ verstorbener Vater einen Schatz besaß und befreit die beiden kurzerhand aus dem Gefängnis. Der Beginn eines Wettrennens um den Nachlass der Familie und für die Brüder gleichzeitig eine Flucht vor dem langen Arm des Gesetzes.
Der spät nachgereichte Film hat bei weitem nicht die Klasse der Werke, die das Duo Spencer/Hill bis Mitte der achtziger Jahre drehte. Man merkt, dass man mit aller Kraft versuchte, an die Witzigkeit und Schlagfertigkeit der Vorgänger anzuknüpfen, was aber nicht recht gelingen will. Auch die Situationskomik lässt oft zu wünschen übrig und etwa die gewollt witzige Schaukelstuhlszene bewirkt kaum mehr als ein leichtes Zucken der Mundwinkel. Hinzu kommt, dass man sich in Sachen Musik und Produktion an moderneren Mitteln bedient. Daran ist zunächst nichts Verwerfliches zu finden, aber es sind nun einmal die trashigen Musiken und die besonderen Aufnahmebedingungen der früheren Zeiten, die zum Mythos der beiden beitragen.
Familiär wird es nur, wenn man hinter die Kamera blickt. Das Drehbuch stammt nämlich von Terences Sohn Jess Hill und der Vater selbst führt hier Regie. Alleine letzteres macht die Enttäuschung ein wenig größer, denn ein Meisterwerk ist dem guten Terence hier auf keinen Fall gelungen. Vielmehr ein müder Western, bei dem sogar die am Ende ausufernde Massenschlägerei aufgrund ihrer Länge die Nerven des Zuschauers strapaziert. Schade, denn so wirft „Die Troublemaker“ ein eher unrühmliches Licht auf das bewährte Hau-Drauf-Duo und ihre Filmographie. Oder, um abschließend aus einem Fan-Forum zu zitieren: „Es liegt wohl doch am fortgeschrittenen Alter – es ist deutlich sichtbar, dass sowohl Bud als auch Terence damals mit deutlich mehr Dampf zugeschlagen haben.“ So kann man es natürlich auch sehen.
Wertung: (4 / 10)