Die Hochzeits-Crasher (USA 2005)

die-hochzeits-crasher„Grief is natures most powerful aphrodisiac.“ – Chazz

Die anspruchslosen Hollywood-Komödien des neuen Jahrtausends sind geprägt von wiederkehrenden Darstellern. Ben Stiller („Und dann kam Polly“), Will Ferrell („Anchorman“), Vince Vaughn („Voll auf die Nüsse“) oder die Gebrüder Luke („Old School“) und Owen Wilson („Meine Braut, ihr Vater und ich“) sind nur einige Beispiele für die Elite des humoristischen Irrsinns. Ihre Filme folgen dem Prinzip infantiler Jugendträume und enden meist, Kinokonvention sei Dank, mit politisch korrekter Aufzeigung sozialer Normen. „Die Hochzeits-Crasher“ bildet da keine Ausnahme.

John Beckwith (Owen Wilson) und Jeremy Grey (Vince Vaughn) sind Hochzeits-Crasher. Sie schleichen sich ungeladen auf Trauungsfeierlichkeiten, mischen sich unter die Gäste und schleppen in der Regel von der Romantik des Anlasses überrumpelte Frauen ab. Die Hochzeitsgesellschaft des Schatzsekretärs William Clearly (Christopher Walken, „Die Frauen von Stepford“), dessen älteste Tochter den Bund fürs Leben schließt, soll die Krönung ihrer langwährenden Karriere bilden. Doch unglücklicherweise verliebt sich John in Claire (Rachel McAdams, „Red Eye“), zweitälteste Tochter des einflussreichen Gastgebers, während Jeremy dessen Jüngste Gloria (Isla Fisher,  „I Heart Huckabees“) begattet. Eine spontane Einladung ins Haus der Familie endet im heillosen Chaos.

Regisseur David Dobkin hat in der Vergangenheit bereits mit den beiden Hauptdarstellern zusammengearbeitet. Mit Vince Vaughn drehte er den schwarzhumorigen Thriller „Clay Pigeons“ (1998), mit Owen Wilson das Komödien-Sequel „Shanghai Knights“ (2003). Entsprechend weiß er die Stärken des sympathischen Duos einzusetzen. Der amüsante Witz darf dabei nicht nur der Situation, sondern gerade im Anfangsdrittel den Dialogen entspringen. Bedauerlicherweise verlässt das Skript die eingangs erklommene Niveaustufe zugunsten beiläufiger Scherze über Homosexualität und Brechreiz. Letzteres trifft Claires Verlobten Zack (Bradley Cooper, „Alias“), der als Nebenbuhler des ungeteilten Sympathieträgers John selbstredend mit allerlei schmückenden Charakterschwächen bestückt ist.

„Die Hochzeits-Crasher“ macht Spaß, bewegt sich allerdings auf zu sicherem Terrain um auch nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Zwar schmückt sich der Film selbst in Nebenrollen mit klangvollen Namen wie Rebecca De Mornay („Die Hand an der Wiege“) oder Jane Seymour („Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft“), rückt von der vorgefertigten wie überraschungsfreien Bahn aber zu keiner Zeit ab. Das unterstreicht gerade Oscar-Preisträger Christopher Walken, der als konservativer Wirtschaftsmann chronisch unterfordert wirkt. Der späte Gastauftritt von Will Ferrell als durchgeknallter Ur-Hochzeits-Crasher Chazz ist da ein willkommener Höhepunkt. Davon hat der Film nicht wenige zu bieten, eine gewisse Beliebigkeit trübt den heiter romantischen Spaß dennoch.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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