Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern wenigstens auch eine neue Weihnachtskomödie in die Kinos. Im Idealfall wird der Kinohit des letzten Jahres kurz vor dem Feste noch schnell für die heimische Wohnstube herausgebracht. Manchmal aber erblicken auch im Sommer diese Filme das Licht der Videotheken, so auch im Falle von „Die Familie Stone – Verloben verboten“. Doch steht hier nicht das Schmücken des Weihnachtsbaumes wie beim alljährlich lohnenswerten Grisworld-Desaster auf der Tagesordnung, sondern gepflegter Slapstick gepaart mit tränenreicher Melancholie.
Jedes Jahr zu Weihnachten trifft sich die Familie Stone bei Mutter Sybil (Diane Keaton) und Vater Kelly (Craig T. Nelson). Dieses Jahr soll es aber ein besonderes Fest geben, denn ihr Ältester Everett (Dermot Mulroney) bringt erstmals seine Freundin Meredith (Sarah Jessica Parker) mit. Diese allerdings hat es von Anfang an schwer, denn die recht freizügige Familie macht es der schicken New Yorkerin nicht gerade einfach. Sie wird gemobbt, wo es nur geht, lediglich der chaotische Ben (Luke Wilson) hält irgendwie ein wenig zu ihr. Bevor alles aber den Bach runtergeht, ruft sie ihre Schwester Julie (Claire Danes) zu Hilfe, die prompt bei den Stones auftaucht und schnell zum Liebling der Familie aufsteigt. Das Drama nimmt seinen Lauf.
Weihnachtskomödien funktionieren eigentlich nur im Winter, doch hier geht es mit ein wenig Wohlwollen auch im Sommer, denn das Fest an sich steht nicht im Mittelpunkt des Geschehens und es sind auch nicht alle Gags rund um das Fest der Liebe gelagert. Weihnachten ist mehr Mittel zum Zweck, um „Sex and the City“-Star Sarah Jessica Parker durch die Hölle der buckligen Verwandtschaft zu treiben. Dies ist mitunter mit einem wirklich lachenden Gesichtsausdruck zu verfolgen, denn die gut aufgelegte Darstellerriege um Diane Keaton („Club der Teufelinnen“), Claire Danes („Romeo & Juliet“, „Terminator 3“), Rachel McAdams („Red Eye“, „Girls Club“) oder Luke Wilson („Natürlich Blond“) ist für mehr als einen Lacher gut. Die Pointen sitzen meist, spielen sich aber stets über der Gürtellinie ab. Familientauglichkeit wird hier mehr als nur in großen Buchstaben geschrieben.
Doch bremst das Drehbuch die aufkeimende Heiterkeit immer wieder aus und es wird auf die Tränendrüse gedrückt. Ob dies zwangsläufig mit Weihnachten zu tun haben muss, man mag es fast vermuten. Allerdings passt dies eigentlich nicht wirklich zum Film, des Weiteren wirkt der spätere Partnertausch arg an den Haaren herbei gezogen. Sarah Jessica Parker, Claire Danes und Luke Wilson sind im munteren Ringelpiez mit anfassen noch zu ertragen, doch Dermot Mulroney („Frau mit Hund sucht Mann mit Herz“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“) bleibt wie üblich blass und langweilt den ganzen Film über vor sich her.
Letztlich funktioniert „Die Familie Stone – Verloben verboten“ in seinen witzigen Momenten ausgesprochen gut, wenn nur das Überflüssige um den Humor nicht wäre. So verliert der Film dadurch leider gehörig an Fahrt und immer, wenn es dann wieder bergauf geht, wird abermals die Handbremse gezogen. Schade, da wäre noch ein wenig mehr gegangen und auch seine allzu brave Art, es jedem recht machen zu wollen, hätte Regisseur Thomas Bezucha sich hin und wieder schenken können.
Wertung: (5 / 10)