Zwei Jahre, nachdem der ehemalige CIA-Agent Jason Bourne (Matt Damon) beinahe von seinem alten Arbeitgeber aus dem Weg geräumt wurde und nur unter tatkräftiger Mithilfe von Marie (Franka Potente) aus der Geschichte herauskam, leben er und seine Freundin fernab von Europa und den damaligen Geschehnissen auf einer Südseeinsel. Doch auch nach dieser Zeit kommt er nicht zur Ruhe und sein Gespür für Gefahr ist alles andere als abhanden gekommen. So bemerkt er schnell, dass sich ein russischer Killer namens Kirill (Karl Urban) an seine Fersen geheftet hat. Dieser jedoch verfehlt sein Ziel und tötet während der Verfolgung versehentlich Marie. Bourne schließt mit dem einsamen und zurückgezogenen Leben ab und kehrt über Umwege zurück nach Europa, da er dort die Drahtzieher des Attentats vermutet.
Doch auch er muss sich vorsehen, denn das Projekt „Treadstone“, in dem er während seiner aktiven Zeit involviert war, ist noch nicht abgeschlossen. Alte Jäger haben wieder seine Fährte aufgenommen und zudem wird er zu Unrecht beschuldigt, zwei CIA-Leute in Berlin getötet zu haben. Doch mit Hilfe seiner immer noch vorhandenen Qualitäten kann er langsam Licht ins Dunkel bringen und stellt sich schließlich in Moskau seinen letzten Verfolgern. Angenehm überraschend ist die Tatsache, dass es sich bei „Die Bourne Verschwörung“ nicht nur um einen faden Aufguss des bereits bekannten Themas handelt, sondern der Film die Geschehnisse des ersten Teils aufgreift und die Geschichte packend und auf einem recht hohen Level weiter fortführt. Die bekannten Zutaten von „Die Bourne Identität“ werden auch hier wieder aufgetischt, inklusive vieler bekannter Orte aus Europa und ein nicht unwesentlicher Teil des Films wurde sogar in Berlin gedreht.
Viele der Darsteller, oder zumindest die, die den ersten Teil überlebt haben, sind auch wieder mit an Bord, so bspw. Julia Stiles („10 Dinge, die ich an Dir hasse“), die jedoch auch hier wieder eher im Hintergrund agiert. Mehr Zeit zur Entfaltung wird dafür Brian Cox („X-Men 2“) eingeräumt, der hier die Rolle des Bösewichtes verkörpern darf, was ihm aufgrund seiner äußeren Erscheinung nicht schwer fällt. Den guten Geist des CIA mimt hier Joan Allen („Im Körper des Feindes“), die einen angenehmen Gegenpart zu Cox bildet und gewohnt souverän auftritt. Matt Damon („Ocean’s Eleven“) spielt abermals sehr ansehnlich den ehemaligen CIA-Agenten Jason Bourne, der stets ruhig und abgeklärt zu sein scheint. Das eher etwas zurückhaltende und reservierte Schauspiel von Damon tut sein übriges dazu bei, zudem kann er ohne Probleme die unterschiedlichen Facetten seines Charakters, vor allem nach dem Tod von Leinwandpartnerin Franka Potente („Lola rennt“) darstellen.
Der Mix aus Agenten-Thriller und Action funktioniert auch in Teil zwei der Geschichte blendend und im Gegensatz zum Vorgänger wurde diesbezüglich das Gaspedal noch einmal um einiges mehr durchgetreten. Etliche Verfolgungsjagden quer durch Berlin, Nahkämpfe Mann gegen Mann oder eine immens aufwändig und rasant gefilmte Auto-Jagd quer durch Moskaus Innenstadt lassen das Herz eines jeden Action-Liebhabers höher schlagen. Auf dem Regiestuhl durfte sich diesmal Paul Greengrass („Bloody Sunday“) austoben, der den Action-Sequenzen eine eigene Note verleiht. „Die Bourne Verschwörung“ ist spannende Unterhaltung mit einigen Wendungen, furiosen Actionsequenzen und guter Besetzung. Da gibt es nichts zu meckernn und dem bereits anständigen ersten Teil steht er in nichts nach.
Wertung: (7 / 10)