Früher gab es eigentlich keinen Tag ohne Musik der selbsternannten „Besten Band der Welt“. Auch wenn sich dies im Laufe der Jahre doch merklich reduziert hat, so hat der Sympathiewert der Band nie darunter gelitten. DIE ÄRZTE sind in ihrer Art einfach unschlagbar und man sucht in unserer heimatlichen Musiklandschaft sicherlich vergeblich nach ähnlich hervorragenden Entertainern und Improvisationskünstlern. Das beweisen die Herren Bela B. und Farin Urlaub immer wieder in Interviews, TV-Sendungen oder auf der Bühne.
Als erstmals die Runde machte, dass die Band nach Herbert Grönemeyer und den FANTASTISCHEN VIER als erst dritter deutscher Verteter eine Unplugged-Session spielen würde, spielten Vorfreude und Skepsis durchaus zusammen. Doch mal wieder strafen DIE ÄRZTE alle Zweifler Lügen und herausgekommen ist ein Meisterwerk! Allein die Tatsache, in einer Schule zu spielen, vom Schulchor begleitet (!), verdient höchsten Respekt. Man möchte kaum ausmalen, wieviel Arbeit im Vorfeld in dieses Projekt gesteckt wurde, doch jede Sekunde hat sich gelohnt. Was dort an Instrumenten oder auch Schrott zum Einsatz kommt, hätte man sich wohl in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können und eben jenes Schulorchester trägt zu einem ganz gehörigen Teil dazu bei, dass das fertige Ergebnis das wohl beste in der Geschichte der Unplugged-Reihe von MTV geworden ist. Wenn für manche schon nicht musikalisch, dann zumindest in Sachen Unterhaltungsfaktor.
Stimmlich wird die Band zeitweise von mehreren Schülerinnen unterstützt, während sich das Trio die Bälle musikalisch wie verbal nur so zuspielt. Auch mit der Songauswahl konnte man wohl nicht viel mehr herausholen. Alte Gassenhauer wie „Kopfhaut“, „Komm zurück“ (grandios!) oder „Bitte Bitte“ kommen zu neuen Ehren und sogar die „Monsterparty“ hat ihren Weg auf die Setlist gefunden. Schade erscheint allerdings, dass auf CD (wie auch im TV) der Unfug zwischen den Stücken zu kurz kam. Doch dafür wird wohl die Anfang Dezember erscheinende DVD Abhilfe schaffen. Grandioses Ding, anders kann man es nicht sagen.
Wertung: 
(8 / 10)