Die Ärzte – Bäst of (2006, Hot Action Records/Universal)

Wenn es eine heimische Band mit grenzenloser Daseinsberechtigung gibt, dann sind es DIE ÄRZTE aus Berlin. Wenn man bedenkt, wie lange sich die Herren Bela B., Farin Urlaub und Rod González schon ganz oben in der Chart-Spitze befinden, darf man getrost den Hut ziehen. Nachdem es bereits ein „Best of“-Album unter dem Namen „Das Beste von kurz nach früher bis jetzt“ gegeben hatte, folgt nun nach zwölf Jahren der Wiedervereinigung die zweite Wir-feiern-uns-selbst-Compilation.

Zwölf Jahre in denen die Band eine Tour nach der anderen gespielt hat, zwölf Jahre musste kein neuer Bassist verpflichtet werden, jede Veröffentlichung bringt Edelmetall und sogar als Solo-Künstler erklimmt man den Chart-Thron. „Bäst of“ präsentiert das Schaffen ab 1993, jenem Jahr, als die beste Band der Welt wieder die Bühne betrat. Auf der ersten von zwei CDs gibt es in chronologischer Reihenfolge alle Singles, die seitdem veröffentlicht wurden. Jeder hat seine Lieblingssongs, wenngleich manche sicherlich auch etwas schwächer sind. Nichts wird ausgelassen, weder „Männer sind Schweine“, noch „Schrei nach Liebe“, „Hurra“ oder „Manchmal haben Frauen…“.

Richtige ÄRZTE-Fans haben sowieso alle Alben im Schrank stehen und auch wenn die Metallbox nett aufgemacht ist und sich auch das Booklet (tolle Bilder und amüsante Anekdoten zu jedem Song) mehr als sehen lassen kann, so rechtfertigt dies noch nicht den Kauf alleine. Aber DIE ÄRZTE wären nicht DIE ÄRZTE, hätten sie nicht noch ein As im Ärmel: Dieses besteht aus 25 B-Seiten, die die Singles der ersten CD geschmückt haben. Auch darunter sind sicherlich ein paar schwächere Songs, doch einige sind auch richtig gut geworden (z. B. „Regierung“ oder „Wunderbare Welt des Farin U“). Insgesamt fünfzig Songs bietet „Bäst of“, zwischen amüsanten Anekdoten über Schwachsinn bis hin zum Klassiker ist alles vertreten. Wären doch nur alle Best-of-Zusammenstellungen so schön aufbereitet wie diese hier.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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