Ihre Entertainer-Qualitäten sind unbestritten und als stets selbstironische Spaß-Kapelle (mit sporadisch kritischem Subtext) mischen DIE ÄRZTE seit Jahrzehnten den heimischen Musikzirkus auf. Aber die im Opener ihres nunmehr 12 Studioalbums „auch“ aufgeworfene Frage „Ist das noch Punkrock?“ lässt sich leicht auch auf das Berliner Trio selbst übertragen. Bereits ihre letzten Platten boten eher solide Kost mit einigem Leerlauf und manch fürs ausgedehnte Live-Erlebnis unverzichtbarer Ergänzung. Dahingehend bildet die neue Scheibe (leider) keine Ausnahme.
Neben erwähntem Einstieg oder der ersten Single „M+F“ hinterlässt vor allem „TCR“ bleibende Eindrücke, bei dem sich DIE ÄRZTE an verschiedenen Spielarten des klassischen Rock abarbeiten und die Stimmung einmal mehr augenzwinkernd anheizen. Aber der zweifelsfrei unterhaltsamen, darüber aber nicht weniger beliebigen Nummern – betroffen sind diesmal vornehmlich die gewohntermaßen etwas abgründigeren Nummern mit Bela B als Hauptstimme – sind es dann doch zu viele. Variabel und kurzweilig sind die immer wieder Pop und Mainstream auf die Schippe nehmenden Songs – siehe „Tamagotchi“ oder „Waldspaziergang mit Folgen“ – gewohntermaßen. Das große Aha-Erlebnis bleibt allerdings „auch“ diesmal aus.
Wertung: 
(6,5 / 10)