Death Race 2 (ZA/D 2010)

death-race-2Der Strom überflüssiger DVD-Sequels reißt nicht ab. Nun hat auch das Remake des Roger Corman-Trash-Klassikers „Death Race 2000“ (1975) eine Fortsetzung spendiert bekommen. Auf die Jahreszahl im Titel wurde bereits bei Paul W. S. Andersons vor allem dank Hauptdarsteller Jason Statham passabler Modernisierung von 2008 verzichtet. Sie nahm Cormans futuristische Satire als Aufhänger für Medienkritik nach krawalliger Maßgabe des B-Films. Der von Corman wieder gleich selbst produzierte Aufguss präsentiert sich als Prequel des Vorgängers und zeigt die Etablierung des Todesrennens um den von Statham beerbten Starfahrer Frankenstein.

Originell ist das wie überkochendes Kühlwasser, immerhin aber ist die von Roel Reiné („The Marine 2“) gedrehte Ergänzung handwerklich solide umgesetzt. Zudem gibt es ein paar gelungene Reminiszenzen an das Original, was neben der peripher eingebundenen Szene mit den slapstickhaft in die Luft geschleuderten Krankenschwestern vor allem die Figur Frankensteins bedeutet. In der ursprünglichen Version aus den Seventies, deren deutscher Titel „Frankensteins Todesrennen“ den Kreis bereits zu schließen beginnt, gab David Carradine mit Ledermaske den unerschrockenen Fahrer mit namentlicher Anlehnung an Mary Shelleys Monstermacher.

In „Death Race 2“ dient diese Idee als finaler Kniff, um den Bogen zu Andersons Remake zu spannen. Als Frankenstein in spe bewährt sich der routiniert stoische Luke Goss („Hellboy 2“), der die Vergangenheit als 80’s-Popstar (mit der Gruppe Bros) endgültig hinter sich gelassen hat. Der von ihm gespielte Carl Lucas gerät nach einem missglückten Bankraub in die brutale Medienmaschinerie der eiskalten TV-Macherin September (aufgesetzt: Lauren Cohan, „Supernatural“), die im Gefängnis von Terminal Island Häftlinge in tödlichen Duellen gegeneinander antreten lässt. Da das „Knast Fighter“-Prinzip aber keine Quote mehr bringt, muss schnell ein Ersatzkonzept her.

Die Lösung verheißt ein dreitägiges Todesrennen in modifizierten und schwer armierten Karossen. Nur leider nimmt dies erste Death Race einen verschwindend kleinen Teil der Spielzeit in Beschlag. Der langatmige Vorlauf soll durch sporadisch gestreute Brutalitäten und hibbeliger Schnitttechnik im Gladiatoren-Ring aufgepeppt werden, überzeugt aber nur immer nur dann, wenn Reiné in Zeitlupe Explosionen stilisiert. Bei der Stange hält der Film darum vor allem aufgrund der Besetzung. Während Lucas‘ Beifahrerin Katrina (Tanit Phoenix, „Lord of War“) allein auf ihre körperlichen Vorzüge reduziert wird, sind die Nebendarsteller Danny Trejo („Machete“), Ving Rhames („The Tournament“) und Sean Bean („Herr der Ringe“) durchaus für kurzweilige Szenen gut. Naja, wer’s denn unbedingt braucht.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

 

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