Dead to Me – Moscow Penny Ante (2011, Fat Wreck)

dead-to-me-moscow-ante-pettyErst machen DEAD TO ME mit ihrem zweiten Album „African Elephants“ eine gekonnte Rolle vorwärts, um sich mit Pauken und Trompeten wieder zurück ins Glied zu bewegen. Ihr Einstand „Cuban Ballerina“ war seinerzeit ein lockerer Aufmarsch diverser Punkrock-Hymnen, was in der Folgezeit – also auf „African Elephants“ – dann deutlich experimentierfreudiger klang. Die bierseligen Hymnen rückten etwas in den Hintergrund, stattdessen gab es auch mal Reggae oder Dub zu hören. Schlecht war auch das nicht, nur war die Erwartungshaltung schlichtweg eine andere und nicht jede stilistische Korrektur wollte gelingen bzw. manches schien auch zu überfordern. Was nun der Grund für den abermaligen Kurswechsel ist, bleibt erst einmal offen. Fakt aber ist, mit „Moscow Penny Ante“ klingen DEAD TO ME wieder (fast so) wie auf ihrem Debüt.

Und das durchgängig. Die Zeit der Experimente scheint vorbei. Das Quartett um Sänger Chicken klingt wieder rein nach Punkrock, hat die Ärmel hochgekrempelt und schüttelt bierselige Hymnen gekonnt aus dem Ärmel. Der zweistimmige Gesang sitzt nach einer kurzen Zirkulation im Personal ebenfalls wieder deutlich sicherer im Sattel. Die Songs klingen nun wieder mehr nach einem rauchigen und schwitzigen Club. Genau dahin gehören knackige Songs wie „The Evolution Will Be Tele-Visualized“ oder vor allem „The Trials of Oscar Wilde“. Doch dies ist nur die eine Seite der Medaille. Denn wie schon zuvor, stoßen die Jungs einem Teil ihrer Hörer wohl abermals vor den Kopf. Diesmal nur aus umgekehrter Richtung. Denn Liebhaber des vielseitigeren „African Elephants“-Sounds ziehen nun merklich den Kürzeren.

„Moscow Penny Ante“ mag in seiner Form reduzierter und klarer, vielleicht auch unspektakulärer sein. An den doch recht zahlreichen Hits mit vielen tollen Melodien ist jedoch kaum zu rütteln. Ganz recht werden sie es damit sowieso nicht jedem machen. Wieder einmal. Aber das scheint irgendwie dazu zu gehören. Fortsetzung folgt (hoffentlich).

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

 

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