Dead Silence (USA 2007)

dead-silenceSchon längst haben Puppen Einzug ins Genre des Horrorfilms gehalten. Der bekannteste Vertreter ist wohl „Chucky“, aber selbst „Pinnocchio“ metzelte schon auf günstigem Niveau in den Niederungen des Genres. Auch die „Saw“-Macher lassen nun die Puppen tanzen, zum Leiden gieriger Gorehounds allerdings, denn der Härtegrad ihres neuen Werkes hält sich arg in Grenzen.

Das junge Ehepaar Jamie (Ryan Kwanten) und Lisa (Laura Regan) freut sich auf einen gediegenen Abend zu Haus, als unerwartet ein Paket vor ihrer Tür abgelegt wird. Enthalten ist eine Bauchrednerpuppe, ein Absender existiert nicht. Als Jamie kurz das Haus verlässt, ist Lisa nach seiner Rückkehr tot. Ihre Zunge wurde herausgeschnitten. Er verdächtigt die Puppe, ohne dass ihm der Polizist Jim Lipton (Donnie Wahlberg) Glauben schenkt. Ohne eindeutige Beweise muss er ihn jedoch freilassen. Jamie begibt sich in seine Geburtsstadt Ravens Fair, in der zu seiner Kindheit düstere Geschichten um meuchelnde Puppen erzählt wurden. Die ehemalige Bauchrednerin Mary Shaw soll der Ursprung sein, die damals von einem aufgebrachten Mob gelyncht wurde und die nun in ihren Puppen weiterleben soll. Tatsächlich ist die Geschichte der Mary Shaw auch heute noch in der kleinen Stadt mehr als Allgegenwärtig.

Abseits ihrer „Saw“-Reihe – die im weiteren Verlauf jedoch lediglich durch ihre Selbstzweckhaften Gewaltausbrüche für Aufsehen sorgt – kehren Filmemacher James Wan und Autor Leigh Whannell ihrem Blutdurst den Rücken. „Dead Silence“ setzt mehr auf Spannung denn auf Gewalt, zumindest möchte dies der Film vermitteln. Denn außer einer halbwegs ansprechenden Verpackung hat der Film nicht viel zu bieten. Selten spielt er bei Tageslicht, Nebelschwaden gehören zum Standardprogramm und durch die üblichen technischen Spielereien wurde der Farbgehalt zusätzlich auf ein Minimum reduziert. Sicherlich kann man einen Film dieser Art schlechter in Szene setzen, dennoch erfinden sich die Macher auch nicht neu und liefern im Grunde mittlerweile einfach gewohnten Standard.

Über den Rest kann man schnell den Mantel des Schweigens legen, denn vor allem die Schauspieler bleiben allesamt blass, im Falle von Donnie Wahlberg („Saw 2“) wird es sogar richtig nervig. Warum zudem jeder das tut, was er eigentlich nicht tun sollte, bleibt ohnehin ein Geheimnis der Macher. Die Effekte gehen in Ordnung, die Geschichte selbst wirkt dagegen altbacken. Da hatte selbst die Zahnfee noch mehr Biss. Die Aufmachung der finalen Auflösung wirkt eins zu eins aus „Saw“ übernommen, der Stil ist identisch. Viel haben sich Wan und Whannell also nicht einfallen lassen. Hier zeigen sie lediglich halbgare Spannung und beweisen wenig Originalität. Bleibt nur zu hoffen, dass keine Reihe daraus wird – obwohl es das Ende natürlich zulässt.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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