
Mit DEAD END TRAGEDY wird der Hardcore wieder zur Reflexionsfläche weltlicher Verkommenheit. War das letzte Album, „Anti Life Anti You“ (2020), noch Ausdruck der psychischen Probleme von Shouter Raphael, ist die Nachfolge-EP „Worldwide Homicide“ schon dem Titel nach eine Abrechnung mit dem gegenwärtigen Zustand der Menschheit. Aber ist der aus Hartkern-Perspektive nicht immer desolat? Zu bestreiten ist das kaum. Trotzdem sind die fünf neuen Songs der Saarländer eine adäquate Zustandsbeschreibung. Gerade ob der brachialen Zerrissenheit.
Die äußert sich erneut über wütenden Metal-Hardcore mit Beatdown-Breitseite, bei dem der Gesang noch immer räudig herausgespien wird. Altschulische Anflüge, etwa beim Eineinhalbminüter „Suicide by Cops“, mehren die Abwechslung, selbst wenn der Fokus auf kompromisslosem Geballer mit gewohnt derben Breakdowns liegt. Den Auftakt des Titeltracks begehen DEAD END TRAGEDY betont melodisch, bevor sie wieder den Hammer kreisen lassen. Das Stimmungsbild auf „Worldwide Homicide“ bleibt trotzdem angemessen abgründig, was auch der groovende Mid-Tempo-Stampfer „Love Hate“ unterstreicht. Die BDHW-Fanbasis wird also auch diesmal souverän weggeklatscht. So hat die aktuelle Weltlage wenigstens zart positive Begleitauswirkungen.
Wertung: (6,5 / 10)