Dead & Buried – Tot & begraben (USA 1981)

dead-and-buriedSeltsames geht vor sich im verschlafenen Küstenstädtchen Potters Bluff. „A New Way of Life“ steht auf dem Ortsschild geschrieben – und dessen Umdeutung bekommt zum Auftakt gleich ein Mann zu spüren, der am Strand Schnappschüsse macht. Plötzlich drängt eine attraktive Blondine ins Bild, die sich lasziv ablichten lässt und die Hoffnung auf ein amouröses Abenteuer weckt. Doch der Schein der Szenerie trügt. Auf einmal sind sie umzingelt, von einem bewaffneten Mob, dem augenscheinlich auch sie angehört. Der Fotograf wird gefangen, misshandelt und ohne jedes Motiv mit Benzin übergossen und angezündet.

In der Vergangenheit verrufen und auf der Liste der britischen „Video Nasties“ öffentlich angeprangert, erlebte „Dead & Buried“ in Deutschland mittlerweile mit einer Freigabe ab 16 ungeschnitten seine Wiederveröffentlichung. Ob diese Herabstufung angesichts der auch heute noch durchaus harten Wundzeichnung berechtigt erscheint, bleibt anzuzweifeln. Selbst wenn die sorgsam eingesetzten Gewaltspitzen in Gary Shermans („Tunnel der lebenden Leichen“) spannendem Horror-Thriller nicht einmal im Vordergrund stehen. Dorthin nämlich streben die Ermittlungen von Sheriff Dan Gillis (James Farentino, „Der letzte Countdown“), für den sich der anfängliche Mord bald als fataler Autounfall darstellt.

Mit dem alten Leichenbestatter Dobbs (Jack Albertson, „Die Höllenfahrt der Poseidon“) teilt Dan seine Befürchtungen. Denn schon bald gibt es weitere Tote, allesamt Durchreisende oder Fremde. Die Bewohner der Kleinstadt scheinen sich zunehmend merkwürdig zu verhalten, scheinen distanziert und wie in Trance. Als plötzlich auch Gattin Janet (Melody Anderson, „Feuerwalze“) seinen Argwohn weckt, stößt der einsame Ordnungshüter auf Satanswerk und schwarze Magie. Doch wer würde ihm schon glauben? Zumal am Ende seiner Ermittlungen eine für ihn (und den Zuschauer) schockierende Wahrheit steht.

Hinter dem kleinen aber feinen Gruselstreifen stehen bekannte Namen: „Alien“-Autor Dan O’Bannon, im Dezember 2009 verstorben, schrieb mit Partner Ronald Shusett („Total Recall“) das Drehbuch. Die Make Up-Effekte besorgte der bereits im Juni 2008 verschiedene Stan Winston („Jurassic Park“), der für seine Verdienste um Hollywoods Spezialeffekte gleich vier Oscars einheimste. Und unter den mörderischen Provinzlern findet sich mit „Nightmare on Elm Street“-Schlitzer Robert Englund eine spätere Ikone des Horrorfilms. Doch auch ohne diese Prominenz ist „Dead & Buried“ ein durchweg atmosphärisches und obendrein clever konstruiertes Genrewerk. Die Wiederentdeckung lohnt!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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