Day of the Dead (USA 2008)

day-of-the-dead-2008Der Zombiefilm hat seit einigen Jahren wieder Hochkonjunktur. An George A. Romero, dem Schutzheiligen des (Sub-)Genres, kommt dabei niemand vorbei. Das belegen bereits die Remakes seiner Werke, die nach „Night of the Living Dead“ (1990) und „Dawn of the Dead“ (2004) nun auch um „Day of the Dead“ erweitert wurden. Nach der erfolgreichen wie gleichsam modernisierten Wiederbelebung des Mythos ein durchaus reizvoller Anlaufpunkt. Doch der wird verfehlt, sogar deutlich, was insbesondere am Skript von „Final Destination“-Urheber Jeffrey Reddick liegt.

Dessen Entwurf weicht weit von der Vision der Vorlage ab. Bei Romero war die Menschheit längst dem Untergang geweiht, als sich eine Handvoll Überlebender in einem militärischen Bunker gegenseitig zerfleischte. Hier wird einfach wieder bei Null angefangen und der Ausbruch der Katastrophe beschrieben, der natürlich wieder auf die Kappe windiger Wissenschaftler geht. Ausbaden dürfen es die Bewohner einer Kleinstadt in Colorado, die scheinbar von einer Grippewelle überrollt werden. Doch der bewanderte Zuschauer weiß längst, dass es dabei nicht bleiben wird.

Das Gebiet wird unter Quarantäne gestellt, was auch Soldatin Sarah (Mena Suvari, „American Beauty“) auf den Plan ruft, die in dem abgeriegelten Städtchen aufgewachsen ist. Als sich die Infizierten in reißende Bestien verwandeln, bleibt ihr und wenigen anderen Überlebenden nur die Flucht. Die präsentiert sich zwar actionreich, nimmt unterwegs jedoch dankbar jedes noch so lausige Klischee auf. Atmosphäre stellt sich nur selten ein, dafür strotzen die Figuren vor aufgesetzter Coolness. Sofern ihnen nicht Dialoge am Rande der Peinlichkeit über die Lippen kommen.

Produziert wurde der überflüssige Nachklapp von Billigfilmer James Glenn Dudelson, der Meister Romero bereits mit „Day of the Dead: Contagium“ unsägliche Referenz erwies. Die Regie wurde Routinier Steve Miner („Halloween: H20“) übertragen, der allerdings kein Zugewinn für das lediglich auf DVD veröffentlichte Quasi-Remake ist. Allen voran, weil ihm selbst das zeitgemäße Element aus den Händen gleitet. Es genügt mittlerweile wohl nicht einmal mehr, dass die Zombies Fersengeld geben. Jetzt müssen sie schon über unmenschliche Sprungkraft verfügen sowie geschwind Decken und Wände erklimmen können.

Mena Suvari wirkt in Uniform fast noch deplatzierter als die immerhin soliden Nebenakteure Ving Rhames („Mission: Impossible“) und Ian McNeice („From Hell“) im Gesamtwerk. Das ist sicher nicht vollends misslungen, verlässt sich aber schlicht zu sehr auf entstellte Fratzen, CGI-Blut und hysterisches Gekreische. Wenn mit Suvaris Filmbruder Michael Welch („State of Mind“) nicht gerade die altbekannte Wer-ist-infiziert-Paranoia durchexerziert wird, ergeht sich der Plot in ermüdende Gemetzel und schwache Computertricks. Mit dem Original teilt der Film lediglich den Titel und ein paar Rollennamen. Da hätte man Romero besser gleich aus dem Spiel gelassen.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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