Date Night – Gangster für eine Nacht (USA 2010)

date-nightWie man aus einem einfachen Essen zweier vom Alltag gestresster Ehepartner einen abendfüllenden Film machen kann, zeigt das (neue) komödiantische Traumpaar Steve Carrell („Little Miss Sunshine“) und Tina Fey („30 Rock“). Denn das Gelingen des Films ist einzig und allein ihnen geschuldet, Regisseur Shawn Levy („Nachts im Museum“) darf man da getrost außen vor lassen. Die beiden spielen das Ehepaar Foster, welches zwischen täglicher Arbeit, Haushalt und zweier Kinder den Blick für gemeinsame Interessen und sexuelle Reize verloren hat. Zwar nehmen sich beide regelmäßig die Zeit für ein gemeinsames Essen außer Haus, doch auch da lässt sie der Alltag nicht richtig los.

Der nächste „Elternabend“ führt die beiden erstmals in ein neues Szene-Lokal in New York. In ausgelassener Stimmung geben sie sich im proppevollen Restaurant für die Triplehorns aus, was ihnen zwar einen begehrten Tisch beschert, gleichzeitig aber auch eine Menge Probleme bereitet. Denn die richtigen Triplehorns erpressen den hiesigen Staatsanwalt (William Fichtner), der die Nächte im Club des Mafiosi Miletto (Ray Liotta) totschlägt. Klar, dass die Fosters schnell zwischen die Fronten geraten.

Das merklich dünne Drehbuch und die nüchtern unspektakuläre Regie Levys geben erst einmal nicht viel her. Mit allzu großen Einfällen kann der Film nicht punkten, sondern spult recht einfallslos seine Geschichte herunter. Dass „Date Night – Gangster für eine Nacht“ dennoch unterhält, verdankt er einzig und allein seinen beiden Hauptdarstellern, die einzelnen Szenen unglaublich viel Humor verleihen (Stichwort Will.I.Am). Die sprichwörtliche Chemie zwischen Carrell und Fey stimmt. Mit viel Spaß und Enthusiasmus übertünchen sie die offensichtlichen Drehbuchschwächen. Die richtig großen Gags mögen dabei zwar fehlen, aber es macht einfach Spaß, den beiden bei ihrer abendlichen Hatz durch New York zuzusehen. Dafür sorgt auch Mark Wahlberg („Shooter“), der hier sein früheres (Sex-)Image gehörig auf die Schippe nimmt und in allen Szenen halbnackt durch die Szenerie springt.

Auch die echten Triplehorns (James Franco/Mila Kunis) sorgen für einen amüsanten Abstecher, während Ray Liotta („Good Fellas“) als 08/15-Bösewicht ähnlich verschenkt ist wie Mark Ruffalo („Shutter Island“) als Polizist. Zum Ende hin geht dem Film allerdings etwas die Puste aus. Ab dem Zeitpunkt, wo Carrell und Fey die Zügel in die Hand nehmen und nicht mehr die Gejagten sind, verlieren ihre Figuren etwas an Reiz. Gerade die Hilflosigkeit und Überforderung mit der Situation sorgte für die meisten Lacher (bspw. die Verfolgungsjagd mit zwei ineinander verkeilten Autos). Spätestens im Stripclub können auch sie mit ihren leidlich lustigen Outfits nicht mehr viel retten. Dennoch ist „Date Night – Gangster für eine Nacht“ dank seiner beiden gut aufgelegten Hauptdarsteller ein recht kurzweiliger, amüsanter Film, der mit einer anderen Besetzung gewiss kläglich gescheitert wäre.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top