Betrachtet man frühere Werke von Regisseurin Mimi Leder, etwa „Deep Impact“ oder „Projekt: Peacemaker“, so hat man nicht das Gefühl, eine Filmemacherin mit Gespür für Gefühlsdramen wie „Das Glücksprinzip“ gefunden zu haben. Doch zeigt sie diesmal ausreichend Händchen für seichte Melancholie und liefert so ein sehr gut gespieltes Hollywood-Rührstück ab, in dem der 11-jährige Trevor (hervorragend dargestellt von Haley Joel Osment) von der Aufgabe seines Sozialkundelehrers (gut wie immer: Kevin Spacey) angestachelt, die Welt zu verändern.
So setzt der Junge sein eigenes Weltverbesserungsprinzip in die Tat um. Wie bei einem Kettenbrief sollen gute Taten weitergegeben werden. So bemüht sich der kluge Knirps, einem Obdachlosen Junkie aus seiner sozialen Misere zu helfen, seine alkoholkranke Mutter (sehenswert: Helen Hunt) mit seinem entstellten Lehrer zu verkuppeln und einem geschundenen Mitschüler beizustehen. Weiterhin basiert sein Glücksprinzip darauf, dass jeder, dem geholfen wurde, drei weitere Menschen aus einer Notlage befreit.
Dass der Film trotz manch arg kitschiger Wendung nicht in Belanglosigkeit abdriftet, liegt an der hervorragenden Darstellerriege, allen voran Haley Joel Osment („The Sixth Sense“) als Trevor. So besteht das kleine Multitalent neben den Oscar-Preisträgern Helen Hunt („Besser geht’s nicht“) und Kevin Spacey („American Beauty“) bis zum bitteren Ende mit Bravour. Ergänzt wird das Ensemble von Jim Caviezel („Der schmale Grat“), Jay Mohr („Jerry Maguire“) und Schmalz-Rocker Jon Bon Jovi. Alles in allem ein empfehlenswertes Drama.
Wertung: (7 / 10)