Die 80er waren das Yuppie-Zeitalter. Ein Jahrzehnt, in dem Manager noch nicht wie Schwerverbrecher behandelt wurden oder zumindest nicht so, wie es heutzutage im Rahmen der nächsten globalen Krise geschieht. Denn Krisen gab es auch damals. Arrogant, devot und arschkriechend, so stellt sich die High Society in „Das Geheimnis meines Erfolges“ dar. Wo Bret Easton Ellis mit seinem „American Psycho“ schockierte und Oliver Stone die Machenschaften der „Wall Street“ differenzierter darstellte, ist dieses Michael J. Fox -Vehikel der Gute-Laune-Part. Maßgeschneidert für seinen Hauptdarsteller.
Fox spielte im Grunde immer Charaktere, die sich erst beweisen mussten. Figuren mit Charme, Witz und Sympathie, der Junge von Nebenan eben. Hier ist es Brantley Foster (Fox), der dem Leben auf dem Land den Rücken kehrt und mit abgeschlossenem BWL-Studium Karriere machen möchte. Als Schlipsträger, wie einer seiner neuen Freunde im Konzern seines Onkels Howard Prescott (Richard Jordan) die Elite nennt. Denn statt eines eigenen Büros kommt Brantley in der Postzustellung unter. Karriere macht er trotzdem, wenn auch unter dem Namen Carlton Whitfield. Ein leeres Büro ist seine Heimat, von dort aus plant er die nächsten Coups des Unternehmens. Sein Onkel weiß davon nichts. Auch nicht dessen Geliebte Christy (Helen Slater), in die Brantley sich verliebt.
Den Traum vom Tellerwäscher zum Millionär lebt auch Michael J. Fox in dieser kurzweiligen, wenn auch sehr seichten Romantikkomödie. In typischer Manier seiner Zeit dient die Kulisse eines international operierenden Konzerns nur als Aufhänger für die üblichen Irrungen und Wirrungen bzw. zwischenmenschlichen Beziehungen. Für den damaligen Superstar war dies nur eine weitere von vielen Rollen dieser Art. Kritische Untertöne und die negativen Seiten der damaligen Managerelite schimmern nur am Rande durch. Dass es meist oberflächlich und verlogen zugeht, ist bekannt, soll hier aber gar nicht näher ins Blickfeld gerückt werden. Es geht darum, sein Zugpferd zu positionieren. Und wenigstens Michael J. Fox lässt keine Wünsche übrig und liefert in gewohnter Manier den Sympathikus vom Dienst.
Damals strebte man nach derart seichter Unterhaltung, heute funktioniert dies nur noch beizeiten. Insofern sollte man sich an zahlreichen Klischees nicht stören, gerade zum Ende hin, wenn alles auf das ultimative Happy-End zusteuert, mag man sich heute nur mit Grausen abwenden. Dafür gibt es trashige Outfits und einen gelungenen Soundtrack der mittleren 80er. Für eine nicht ernstzunehmende kleine Zeitreise langt es allemal.
Wertung: (6 / 10)