Nachdem Wes Craven mit „Last House on the Left” (1972) und „The Hills have Eyes“ (1977) die Gemüter erhitzt hatte, ging er es etwas ruhiger an. So arbeitete er fürs Fernsehen und brachte 1982 die Comicverfilmung „Das Ding aus dem Sumpf“ auf die Leinwand. Für ihn, dem mit „A Nightmare on Elm Street“ (1984) ein weiterer Klassiker gelingen und der mit „Scream“ (1996) ein spätes Comeback hinlegen sollte, kaum mehr als eine Fingerübung. Der harmlose Fantasy-Horror ist heute fast vergessen, verfügt aufgrund seines Trash-Appeals aber über gesteigerte Kurzweil.
In den Sümpfen Louisianas kreuzt Dr. Holland (Ray Wise, „Dead End“) Flora und Fauna. Die Zukunft, so schwärmt er, soll der Menschheit entgegen ihrer drohenden Übervölkerung keinen Nahrungsmangel bereiten. Als auswärtige Beobachterin wird Alice Cable (Adrienne Barbeau, „Die Klapperschlange“) eingeflogen. Kaum angekommen wird sie Zeugin, wie Hollands ruchloser Kollege Crane (Louis Jourdan, „007: Octopussy“) mit einem Söldnerkommando aufkreuzt, um die bahnbrechenden Forschungsergebnisse an sich zu reißen. Mit ungeahnten Folgen.
Als es zum Kampf kommt, gerät Holland mit einer von ihm entwickelten Substanz in Berührung, verwandelt sich in eine lebende Fackel und taucht in den Sumpf ab. Tags darauf soll Alice endgültig beseitigt werden, doch der zum grünen Hünen mutierte Wissenschaftler (jetzt Stuntman Dick Durock, „Kampf um Endor“) naht zur Rettung. Und weil tarnuniformierte Handlanger wie David Hess, der bereits im berüchtigten „Last House on the Left“ seine Qualitäten als Fiesling unter Beweis stellte, und Nicholas Worth („The Hunter – Ein erbarmungsloser Jäger“) zum Angriff blasen, hat der Pflanzenmensch fortan alle Hände voll zu tun.
Basierend auf den „Swamp Thing“-Bilderfolgen des DC-Verlags kreierte Craven ein quietschfideles Abenteuer mit beständig sumpfiger Atmosphäre und, wenn sich die Mutationen zum Ende hin häufen, amüsanten Masken zwischen Grusel und unfreiwilliger Komik. Romantischer Kitsch ist auch im Spiel, wenn der Moosmann, nachdem er ausgebreiteten Armes in die Natur geblökt hat, Gefühle für die wehrhafte Alice entwickelt. Zum gediegenen Score von Harry Manfredini („Freitag der 13.“) werden heuer Boote versenkt und Autos verschrottet. Ein munterer Mix also aus Grusel-Motiven, Action und emotionalem Weichzeichner. Nicht eben clever, dafür herrlich absurd.
Wertung: (6 / 10)