Der metallische Hardcore hat sich in beständiger Wiederholung seines Reizes – und damit verbunden auch eines beträchtlichen Teils seiner Energie – beraubt. An dieser Stelle könnte der Text enden. Tut er aber nicht. Denn es gibt ja noch Vertreter wie DARKNESS DIVIDED, die eingefahrenen Strukturen mit dem nötigen Variationsspielraum begegnen. Im Falle ihres selbstbetitelten zweiten Langspielers führt das nicht notwendigerweise zum großen Aha-Moment, sorgt durch technisches Geschick und die relative Trennung der Hauptbestandteile aber für willkommene Abwechslung.
Wenn es rabiat zugeht, klingt der Vierer aus San Antonio ein wenig stumpf und insgesamt formelhaft. Aber vielleicht muss das so sein, damit die ausgefeilten Parts, in denen der melodisch versiert vorgetragene Metal Eindruck schindet, besser zur Geltung kommen. Gesanglich präsentiert das Gespann ein Wechselbalg aus kraftvollen Shouts, klarem Gesang und gelegentlichem Fauchen. Das funktioniert überzeugend und geht im Gesamtbild auch gut ins Ohr. Allerdings ist die grundlegende Struktur der 11 Nummern bereits nach kurzer Zeit ergründet und das Kommende weitgehend vorhersehbar: Erst stampft das Extrem, danach folgt die Übervorteilung des Metal – inklusive einschmeichelnder Refrains.
Den Ausbruch wagen DARKNESS DIVIDED mit „Wake of the End“, das rudimentär an die experimentelle Nu-Metal-Phase von LINKIN‘ PARK erinnert, sowie das mehr einem sakralen Chanting gleichende „Mirror of Death“. Wirklich gebraucht hätte es diese Ausflüge nicht, dafür unterstreichen sie, dass es den Urhebern nicht um die bloße Verwaltung des ewig gleichen Songs geht. So bringt die Platte, auch wenn sie keinesfalls als DER große Genre-Wurf bezeichnet werden kann, dankbarerweise ein wenig Licht ins qualitative Dunkel des Metal-Hardcore. Allein das ist schon aller Ehren wert.
Wertung: (7 / 10)