Darkhunters (GB 2003)

darkhunters„Endlich weiß ich jetzt worum es hier geht. Ich soll also einer Art dämonischem Kopfgeldjäger dabei helfen, die Seele eines Menschen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Und alles wegen eines Verwaltungsfehlers im Büro des Todes.“ – Carol

„Darkhunters“, soviel steht fest, besitzt einen eigenen Charme. Zumindest aus der Perspektive eines trashig geeichten Beobachters. Der britische Autor und Regisseur Johannes Roberts („Forest of the Damned“) verfügt über eine fantasievolle Vorstellungskraft und siedelt sein mystisches Grusel-Opus in der Grauzone zwischen „God´s Army“ und „Constantine“ an. Bei aller Ambition aber bleibt sein Film ein Low Budget-Produkt von gesteigerter Banalität. Dabei ist nicht einmal von Bedeutung, dass die Computertricks abwechselnd gelungen oder furchtbar missraten sind. Denn die zeitweise ersprießliche Ernsthaftigkeit bringt den Streifen und seinen geistigen Schöpfer letztendlich ins Stolpern.

Die Klammer der Geschichte ist der Bericht von Psychologin Carol Miller (Susan Paterno, „Comes Undone“). Mit blutverschmierten Händen sitzt sie im Beichtstuhl und vertraut einem Priester (Harold Gasnier, „Hellbreeder“) ihr Geheimnis an. Seit ihrer Kindheit wird die junge Frau von der Bürde begleitet, durch Berührung den Tod ihres Gegenübers voraussagen zu können. Diese Andersartigkeit ist es, die sie Charlie Jackson (Jean-Pierre Jeunet-Veteran Dominique Pinon, „Die fabelhafte Welt der Amelie“) sehen lässt. Der ist eigentlich tot, will es aber nicht wahrhaben. Also schwebt seine Seele zwischen den Sphären und scheint leichte Beute für dämonische Kräfte, die sich ihrer bemächtigen wollen.

Roberts versteht es dem Plot Atmosphäre zu verleihen. Sofern man so weit gehen möchte, die beständige Grundstimmung des B-Films mit diesem Prädikat zu adeln. Dem entgegen aber steht die Zähigkeit, mit der die gewollt verschlungene Erzählung zu kämpfen hat. Die Vorhersehbarkeit macht es nicht besser, zumal der finale Kniff schon zu Beginn angekündigt wird. Also wird ein bisschen mit dem Übersinnlichen experimentiert, ein Vetter von Darth Maul (mit Latexmaske und animierten Flammen an der Omme: Dan van Husen, „Drawn in Blood“) ins Rennen geschickt und einem bleichen Jeff Fahey („Body Parts“) das Herz aus der Brust gerissen.

Zeitweilig akzeptabel und in seiner Grundidee nicht einmal frei von Originalität, steht dem Film der eigene Anspruch im Wege. Roberts hat das Zeug, die Fesseln des semiprofessionellen abzustreifen. Nur will er nicht erkennen, dass „Darkhunters“ die Qualität zum Mystery-Epos fehlt. Mit weniger Ernsthaftigkeit und mehr Bewusstsein für die eigenen Produktionsverhältnisse hätte mehr daraus werden können als ein am Rande der Lächerlichkeit biwackierender Horror-Thriller. Gerade die bisweilen absurden Dialoge rauben „Darkhunters“ jede Grundlage einer unbefangenen Rezeption. So bleibt am Ende nur die Zerrissenheit zwischen solider Unterhaltung und gnadenlosem Trash. Sehen und vergessen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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