Jedem Land sein Backwood-Schocker. Obwohl das einzig schockierende am belgischen Beitrag „Damned Forest“ das grassierende Unvermögen ist. Die Rezeptur bleibt bewährt, zwei Frauen, eine Autopanne in der Pampa und mörderische Hinterwäldler, versagt in Anlehnung ans oft gescholtene und noch häufiger zitierte „Texas Chainsaw Massacre“ aber auf ganzer Linie. Nicht die Schuld von Urheber und Regiedebütant Marc Ickx ist hingegen der dämliche Verleihtitel, denn einen Wald (und erst recht einen verfluchten) sucht man hier vergebens.
Mitten im Nirgendwo stranden die Freundinnen Sandra (Marlene Simons) und Rebecca (Cecilia Bergqvist, „Emmanuelle 2000“), als ihr Leihwagen den Dienst quittiert. Streit und Schuldzuweisung folgt der Fußmarsch der ersten zu einer nicht weit gelegenen Tankstelle. Zurück kommt sie nicht. Die Zurückgelassene ergeht sich in Sorge, wird bald aber von einem Abschleppwagen aufgestöbert. Zurück an der Zapfstelle fehlt von Sandra noch immer jede Spur. Rasch aber verlegt sich Rebecca auf die Erhaltung des eigenen Wohls, hat der degenerierte und der Tiefenwirkung halber auch maskierte Spross des Tankwarts doch bereits die Sichel gewetzt.
Freudlos geht die altbackene Menschenjagd vonstatten, wobei passend zur Inszenierung auch die Schauspieler versagen. Ein gewisses Toleranzmaß sollte Low Budget-Erzeugnissen schon zugestanden werden, die qualitativen Niederungen dieses möchtegernmitreißenden Europuddings aber ersticken jedes Standardpotential im Keim. Streng nach Schema F geht es bald in ein Kellerverlies, wo Dunkelheit und vereinzelt blutige Effekte Dienst nach Vorschrift verrichten. Stimmung will dabei keine aufkommen, selbst das bemüht schmutzige Finale wirkt so ausgelutscht wie irgend möglich. Billigfilme in Ehren, auf Graupen wie diese kann jedoch getrost verzichtet werden.
Wertung: (3 / 10)